Gemeinsamer Widerstand ist nötig!

07.03.2013, Lesezeit 3 Min.
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// Leitartikel von Red Brain Nr. 17 //

„Ich habe keine Träume mehr für die Zukunft. Man weiß überhaupt nicht, wie die Situation in einem Monat sein wird. Ich denke, ich werde nicht in Griechenland bleiben. Entweder wandere ich aus wegen des wachsenden Neofaschismus oder wegen der Arbeitslosigkeit.“

„Dass Schlimmste ist, dass meine Familie oft nicht genug Geld hat, um die Wasser- und Stromrechnung zu Hause zu bezahlen. Manchmal gibt es zu Hause nichts zu essen, weil das Geld fehlt. Ich möchte gerne studieren, aber gleichzeitig muss ich auch arbeiten. Arbeiten muss ich, um meiner Mutter finanziell zu helfen. Natürlich werde ich weiterhin bei ihr wohnen bleiben.“

So wie Olga (21) und Iva (17) geht es vielen Jugendlichen in Griechenland. Die Perspektivlosigkeit infolge des riesigen sozialen Elends, welches sich in Griechenland immer weiter verbreitet, betrifft vor allem die Jugend. Im letzten Jahr ist die Arbeitslosenquote von Unter-25-Jährigen bis auf 60% gestiegen. Menschen müssen Schlange stehen, und sich um Grundnahrungsmittel schlagen, um überleben zu können. Und es ist keine Besserung in Aussicht.

Schuld daran ist die Sparpolitik, die in der EU durch die Troika und den ESM auf Drängen der Merkel-Regierung die Zerstörung jeder sozialen Rechte und Absicherungen zum Ziel hat. Zur gleichen Zeit steigen die Profite der VerursacherInnen der Krise, den reichsten Unternehmen Griechenlands, weiter an. Begleitet wird die Durchsetzung dieser, den ArbeiterInnen, MigrantInnen und Jugendlichen feindliche Politik, einerseits mit großen Widerstand, der sich in Fabrikbesetzungen, Streiks und Demonstrationen manifestiert und andererseits mit harter Repression des Staates. So wurde vor einigen Wochen bei einem Streik der U-Bahn-FahrerInnen das Kriegsrecht erlassen, um die ArbeiterInnen durch die Polizei zum Aufgeben des Streiks zu zwingen. 

Das zeigt, dass jedes, der westlichen Demokratie noch so heilige Recht, wie beispielsweise das Streikrecht, in Zeiten der Krise und des Profitverlustes der Herrschenden nichts zählt. Wir müssen diese aktiv gegen sie verteidigen – um darüber hinaus zu gehen. Denn der einzige Weg, in Griechenland das Elend der Massen zu stoppen, ist die soziale Revolution, die die Macht in die Hände der Ausgebeuteten und Unterdrückten übergibt und das Privateigentum an Produktionsmitteln abschafft.

Die Situation in Griechenland ist untrennbar mit der Situation in Deutschland verbunden. Merkel vertritt hier, und dort direkt die Interessen der besitzenden Klasse in Deutschland. Deshalb müssen sich die Jugendlichen und ArbeiterInnen ganz Europas zusammenschließen, um gegen die Sparpolitik und für ihre Interessen einzutreten. Denn die Schwächung der Rechte der Massen in Griechenland schwächt unsere Position im Kampf für ein besseres Bildungssystem und im Kampf der arbeitenden Jugend gegen die Prekarisierung.

  • Hoch die Internationale Solidarität!
  • Gegen das deutsche Regime!
  • Für die Einheit der ArbeiterInnen und Jugendlichen in Europa gegen die Sparpolitik!

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