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[Fotoreportage] Geflüchtete brechen aus Notunterkunft aus

25.11.2016, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Am Donnerstag protestierten dutzende Geflüchtete in Berlin vor ihrer Notunterkunft. Die Bewohner*innen des Lagers in der Osloer Straße 23 brachen aus der Sporthalle aus und blockierten die Straße. Wir dokumentieren den Brief, den die geflüchteten Bewohner*innen des Lagers der Öffentlichkeit vorstellten.

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“Hallo, wir die Bewohner*innen, Familien mit Kindern, Menschen aus verschiedenen Ländern und Altersklassen möchten Folgendes mitteilen:

UNSERE FORDERUNG: *Schließen Sie das Lager!*

Wir müssen seit einem Jahr in dieser Notunterkunft leben und fordern Sie dazu auf, sie zu schließen. Wir möchten in besseren und menschlicheren Bedingungen, wie zum Beispiel in einem Wohnheim untergebracht werden.

Die Gründe unseres Streiks:

1. Fehlende Privatsphäre!

Wie jeder andere Mensch, brauchen auch wir Privatsphäre. Damit unsere Kinder gesund und gebildet heranwachsen können, brauchen auch sie Räume und Ruhe um schulische Aufgaben bewältigen zu können. Dies ist in einer Turnhalle mit rund 150 Menschen nicht möglich. Zudem leiden immer mehr Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, an psychischen Problemen: einige haben Depressionen, können nicht essen und schlafen oder brechen in Panikattacken aus. Außerdem tauchen vermehrt Hautausschläge und Haarausfall auf, welche sowohl psychiche als auch hygienische Ursachen haben.

2. Fehlender Respekt!

Wir möchten von Personen, die in unserem Lager die Leitung übernehmen, respektiert werden und dass sie unsere Bedürfnisse zu verstehen und zu lösen versuchen. Wir sind Menschen und keine Waren, die zum Geldmachen gelagert werden.

3. Politische Verantwortung übernehmen!

Wir fordern die zuständigen Politiker*innen auf uns zu treffen, sich über unsere Lage zu informieren und unsere Lage dementsprechend zu verändern.

Zum Schluss möchten wir Sie darauf hinweisen, dass wir in einer Turnhalle leben. Diese sind nicht dafür konzipiert um Menschen für ein Jahr zu beherbergen. Deshalb fordern wir eine sofortige Schließung des Lagers, eine schnelle Verlegung und eine unverzügliche Veränderung unserer Lage.

Die Bewohner*innen der Turnhallen-Notunterkunft”

Für mehr Information, bitte emergencylagerswedding@riseup.net fragen.

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