Feine Sahne Fischfilet von Nazis attackiert!

14.07.2017, Lesezeit 3 Min.
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Nach den G20-Protesten hetzt die bürgerliche Presse gegen Antifaschist*innen. Die Springer-Presse und Heiko Maas äußerten offen Sympathien für ein „Rock gegen Links“-Festival. Das potentielle Publikum, vor allem Neonazis, greift währenddessen weiter Antifaschist*innen an. Sonntagnacht traf es den Proberaum der Band Feine Sahne Fischfilet.

Die G20-Proteste fanden nicht nur in der Presse, auf linken Plena und bei der Polizei Widerhall. Auch viele antifaschistische Bands haben Songs gegen den G20-Gipfel geschrieben oder sich in Statements gegen diesen Gipfel gewandt. Die Punkrocker um Feine Sahne Fischfilet haben noch selbst zu den Protesten mit aufgerufen.

Dass die Band in der Vergangenheit immer wieder von Nazi-Attacken betroffen war, ist bekannt. Doch besonders im Hinblick auf die G20-Proteste bekommt auch die Hetze gegen die Band noch einmal Rückenwind. Zum Angriff selbst schreibt die Band auf ihrer Facebook-Seite.

In der Nacht von Sonntag zu Montag gab es einen Anschlag von Neonazis auf unseren Proberaum.

Mit einem Feuerlöscher schmissen sie die Scheiben ein und verteilten mit einem Zweiten Buttersäure in und an- unseren Räumlichkeiten. Außerdem warfen sie Grillanzünder rein,
der sich glücklicherweise nicht entzündete. Unser Proberaum befindet sich direkt an Wohnhäusern.“

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Foto vom Proberaum nach dem Anschlag

Weiter heißt es:

Wir denken, dass diese Angriffe nicht aus dem luftleeren Raum geschehen sind, was selbstverständlich nie der Fall ist. Jedoch denken wir, dass sowohl solche Taten als auch
der Anschlag auf unseren Proberaum ganz klar im Kontext der letzten Tage stehen dürfte.
Anfangs hätten wir es auch diesmal voraussichtlich nicht öffentlich gemacht. Nachdem was jedoch in den letzten Tagen medial und gesellschaftlich abging, denken wir, dass es richtig ist, dieses Mal ein paar Zeilen zu schreiben. Der unbändige Hass gegen AntifaschistInnen/Linke, der sich grad bundesweit Bahn bricht, ist erbärmlich und selbstverständlich bleibt es nicht nur bei zig Social-Media Drohungen, die die Menschen im offensichtlichen Lynch-Rausch an die 
verschiedensten Leute schreiben bzw. irgendwo verfassen.

Die AfD und die CDU forderten unlängst ein Auftrittsverbot für die Band beim „Das Fest“ in Karlsruhe, weil die Texte „linksextrem seien und zu Gewalt gegen Polizisten aufrufen.“

Und kein Wunder, dass AfD und CDU ein Problem mit der Band haben. In ihren Texten stellt sich die Truppe aus Mecklenburg klar gegen rassistische Gewalt von Nazis und Staat und zeigt sich immer wieder auf antifaschistischen Blockaden oder Demonstrationen. Bis vor zwei Jahren wurden sie aufgrund dieses Engagements auch noch im Verfassungsschutzbericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern geführt. Beobachtet wird die Band laut Mecklenburger Innenministerium weiterhin.
Rechte Gewalt wird dabei wie üblich verharmlost. Egal, ob in Autos von Nazis angezündet oder Brandanschläge auf Häuser verübt werden. Die Hetze gegen linke Demonstrant*innen geht dabei unvermittelt weiter.

Als Reaktion auf den Angriff ruft die Band zu Spenden auf. Nicht für sie, sondern für Lobbi-MV, eine Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt. In dem Sinne: Solidarität mit Feine Sahne Fischfilet und allen Betroffenen rechter Gewalt!

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