Dossier

4/20: Legalize it!

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Anlässlich des heutigen internationalen Marihuanatags veröffentlichen wir einige Artikel zu Marxismus und der Legalisierungsfrage.

Heute ist der internationale Marihuanatag. Auf der ganzen Welt konsumieren Menschen Marihuana, doch in vielen Ländern ist Besitz und Handel nach wie vor illegal. Die Drogenpolitik wird unter anderem in Deutschland dazu benutzt, Konsument:innen und Verkäufer:innen zu kriminalisieren. Oft sind von der Kriminalisierung auch Jugendliche betroffen, Maßnahmen treffen beispielsweise Konsument:innen in Bayern besonders stark, wo bereits der Besitz eines Joints zu Sozialstunden und Anzeigen führt.

Für Jugendliche schwinden in der Pandemie die ohnehin wenigen kostenlosen, öffentlichen Orte, an denen man sich aufhalten, gemeinsam quatschen und Zeit verbringen können. Während die Pandemie sich in Betrieben und Büros immer weiter ausbreitet, werden Jugendliche, die sich in Parks aufhalten, kriminalisiert. Der Besitz von Weed ist für die Polizei ein guter Vorwand ihre Staatsgewalt auszuüben.
Unter dem Vorwand der Drogenpolitik werden Durchsuchungen, Razzien und Racial-Profiling gerechtfertigt. Somit dient das Verbot von Drogenkonsum nicht wirklich dem Schutz der Bevölkerung, sondern schürt Repression und verhindert wissenschaftliche Aufklärung beispielsweise in Schulen.

Viele Gefahren und Probleme die wir aktuell hinsichtlich des Drogenkonsums erleben, liegt an der mangelnden Aufklärung bezüglich Drogen und der Tabuisierung von Sucht und Konsum. Gras rauchen wird hart bestraft und geahndet, während massenhafter Alkoholkonsum zum Kulturgut zählt – obwohl jährlich etwa 74.000 Menschen am Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol sterben. So wissen jugendliche Konsument:innen oftmals nicht, wie “sauber” ihre Drogen sind, da der illegale Handel zu Verunreinigungen und Streckungen mit gefährlichen Substanzen führt. Dadurch nehmen die gesundheitlichen Schäden zu, die weit über die Gefahren der konsumierten Substanzen hinausgehen. Außerdem wissen viele Menschen nicht, wie sie möglichst gefahrenfrei und sicher konsumieren können, da es kaum Aufklärungsmöglichkeiten und Anlaufstellen gibt. Diese Aufgaben müssen dann soziale Ämter und Suchtberatungsstellen übernehmen, die die Folgen der mangelhaften Drogenpolitik auszugleichen versuchen.

Eine Debatte um Safer-Use ist wichtig und notwendig, setzt aber die Enttabuisierung von Sucht und Drogenkonsum voraus. Als revolutionäre Sozialist:innen kämpfen wir für eine Welt, in der Menschen frei und sicher entscheiden können, was sie konsumieren. Deshalb setzten wir uns auch heute schon für die Legalisierung von Marihuana und wissenschaftliche Aufklärung in Schulen, frei von konservativen Dogmen ein.