Die Regierung muss für FFP2-Masken zahlen!

12.01.2021, Lesezeit 2 Min.
1
Quelle: Shutterstock.

Ab Montag müssen Menschen in Bayern FFP2-Masken in ÖPNV und Einzelhandel tragen. Doch bezahlen soll diesen Schutz die Bevölkerung alleine – ganz zu schweigen von logistischen Engpässen.

Alle machen sich Sorgen darüber, wie sich die Corona-Pandemie in Deutschland und weltweit weiterentwickeln wird. In Deutschland wurden in den letzten Wochen schon mehrmals die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft. Zuletzt wurde für Corona-Hotspots ein Bewegungsradius von maximal 15km festgelegt – es sei denn, man muss zur Arbeit, dann kann man sich weiter anstecken.

Bayern ist seit dem Beginn der Pandemie eines der strengeren Bundesländer, mit stärkeren Einschränkungen. Nun hat Ministerpräsident Markus Söder eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel angekündigt, die ab kommenden Montag gelten soll.

Söder sagte, die Versorgung mit FFP2-Masken sei sicher gestellt, aber schon eine Stunde später sah das Bild ganz anders aus: Apotheken sind ausverkauft, Preise sind explodiert. Auch die Server von Online-Apotheken waren überlastet und auf Amazon ein deutlicher Preisanstieg zu erkennen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es in Bayern bald einen Mangel an FFP2-Masken geben wird.

Schutzmaßnahmen wie FFP2-Masken sind dringend und notwendig. Doch wenn die Masken knapp sind und Arbeiter:innen, Schüler:innen und Studierende pro Maske zwischen vier und acht Euro bezahlen müssen – Preise, die sich mit der Knappheit sicherlich bald noch erhöhen –, ist klar, dass die Maßnahme genau diejenigen trifft, die sie sich nicht leisten können oder schlichtweg vor leeren Regalen stehen, weil die Masken ausverkauft sind. Wenn die Regierung eine solche Regelung einführt, dann muss sie sicherstellen, dass FFP2-Masken überall verfügbar sind – und zwar kostenlos für alle, die sie brauchen, finanziert durch eine Sondersteuer für große Vermögen. Ansonsten ist es eine Maßnahme zur Bestrafung der Armen und Schwachen.

Hinzu kommt: Die Maßnahme soll Menschen besser schützen, die in der Öffentlichkeit unterwegs sind. Aber daran, dass so viele Menschen überhaupt nach draußen müssen, weil sie zur Arbeit pendeln, ändert sich nichts. Weiterhin sind Profite und die Wirtschaft wichtiger als Menschenleben. Anstatt dass sich Söder & Co. endlich eingestehen, dass die gesamte nicht-notwendige Produktion unbedingt eingestellt werden muss.

Mehr zum Thema