Der harte Weg des Klimawandels – Ende Gelände und weitere im Kampf für die Umwelt!

28.09.2020, Lesezeit 4 Min.
Gastbeitrag

Unser Gastautor Daniel schreibt von den Erfahrungen im Klimaprotest, über die Polizeigewalt und warum sie letztlich vergebens ist.

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Symbolbild: Pixabay

Ich heiße Daniel und finde es schon traurig genug, dass man für den Klimawandel überhaupt das Wort „kämpfen“ in den Mund nehmen muss, aber es ist nun mal die harte Wahrheit. Vielen ist es noch gar nicht bewusst, wie schlecht es der Erde geht und wie schnell es auch den Menschen, die auf ihr leben, schlecht gehen wird.

Es gibt aber auch schon massenhaft Menschen, denen das bewusst ist oder die es am eigenen Leib zu spüren bekommen, und deswegen aus ihrer Heimat fliehen müssen wegen Dürre, Nahrungsmittelknappheit, fehlendem Trinkwasser oder Umweltkatastrophen. Auch hier in Deutschland sind genau diese Kämpfe für das Wohl der Umwelt und der Bevölkerung wichtig und genau deswegen sind auch diese Tage wieder zigtausend Leute in Garzweiler, Aachen, Baal und Keyenberg unterwegs, um gegen die kapitalistischen Machenschaften vorzugehen.

Friedliche Klimademo auf der einen Seite – Hunde, Wasserwerfer, Pferdestaffeln, Räumfahrzeuge auf der anderen

Laut Medien wurden gestern im Garzweiler zehn Polizisten verletzt. Eine Aktivistin fragt sich da nur, wie dies geschehen konnte, da alles friedlich war. Sind sie umgeknickt? Im Schlamm stecken geblieben? Vom eigenen scharf gemachten Polizeihund ohne Maulkorb gebissen worden? In die Pfeffersprayorgie der Kolleg*innen geraten? Oder einfach vom Kollegen, der mit den Polizeipferd durch die Massen ritt, niedergetrampelt worden?

Von den Aktivisten selbst ging nämlich keine Art der Gewalt aus, sondern im Gegenzug von den vor Ort eingesetzten Polizist*innen, die für RWE die Prügelgruppe machten. Sie haben nämlich die Menschen geprügelt, geschubst und eingedrängt, sodass sogar manche in Atemnot kamen, aber selbst das war den Polizist*innen egal. Vor allen Anwesenden mussten sich fünf Aktivist*innen komplett nackt ausziehen, ohne irgendeinen Sichtschutz oder sonstiges. Das ist sowas von menschenverachtend, aber der Polizei war es egal.

Am Samstag standen insgesamt 3.000 Aktivist*innen, die für die Umwelt und eine Zukunft der Welt dort friedlich demonstrierten, 1.500 Polizist*innen mit scharfen Hunden ohne Maulkorb, Pferdestaffeln, Räumungsfahrzeugen und Wasserwerfern gegenüber. Wie viele Polizist*innen standen in Berlin den rechtsradikalen mit ihren Reichsflaggen am Reichstag gegenüber? Drei? Doch so viele? Ist es also vertretbarer, Rechtsgesinnte als Freund und friedlich anzusehen, um im Gegenzug Menschen, die für eine Zukunft unserer Welt kämpfen, als potenzielle Bedrohung anzusehen? Wie kann es sein, das Rechts so sehr geduldet wird von Seiten der Polizei und anderes nicht?

Ihr habt Macht und Gewalt, doch eins habt ihr vergessen

Ihr habt mit aller Macht und Gewalt versucht. uns aufzuhalten, und schon in Baal den Bahnhof eingekesselt, damit man sich nicht zusammenschließen kann.

Ihr habt Zäune und Straßensperren errichtet, um uns auseinander halten zu können, denn auf kleine Gruppen kann man besser einschlagen.

Ihr habt angeordnet, dass keine Bahnen mehr zum Garzweiler fahren dürfen, um uns auf den freien Feldern besser jagen zu können, mit Hund und Pferd.

Doch eins habt ihr vergessen: Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden weiterhin gemeinsam stehen für einen Kampf, den nur ihr verlieren könnt, denn wir sind viele und ihr nur Marionetten von RWE!

Das Wochenende war erfolgreich und wir haben es geschafft, die Grube zu erreichen, eine Gaststätte wieder neu zu eröffnen und ein neues Baumhaus im Keyenberger Wald zu errichten.

Wir freuen uns auf weitere zusammenstehende Kämpfe gegen das System und hoffen, dass RWE endlich enteignet wird!

DANNI BLEIBT! Standhaft bleiben wie eule! Gemeinsam in die Zukunft gehen, s0Bi!

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