„Brot und Rosen“ Lesen

19.09.2015, Lesezeit 3 Min.
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„Unsere Aufgabe macht das Leben schöner, weil wir wissen, dass unser täglicher Kampf dieses Ziel hat: die Emanzipation der Frauen, um gemeinsam mit allen anderen Ausgebeuteten und Unterdrückten für die soziale Revolution zu kämpfen; die soziale Revolution, um den Weg der endgültigen Befreiung der Frauen und der gesamten Menschheit zu beschreiten, die heute noch von den brutalen Ketten des Kapitals gefesselt werden.“ – Andrea D’Atri

Aber wie ist diese soziale Revolution zu erreichen und wie die Emanzipation? Was bedeutet es, dass wir als Frauen* unterdrückt und als Arbeiterinnen ausgebeutet werden? Welche Rolle spielten Frauen* in den Kämpfen der Vergangenheit, und was können wir aus ihrem Beispiel lernen? Welche Strategien zur Befreiung schlagen die verschiedenen Feminismen vor?

Andrea D‘Atri gibt in ihrem Buch „Brot und Rosen. Geschlecht und Klassenantagonismus im Kapitalismus“ Antworten auf diese Fragen. Sie tut dies aus marxistischer Sicht, mit der Überzeugung, dass die vollständige Befreiung der Frauen* nicht im Kapitalismus erreicht werden kann, wir uns aber dennoch schon heute als Frauen* organisieren müssen, um gegen unsere Unterdrückung zu kämpfen – gegen Sexismus, gegen Reaktionär*innen, die über unsere Körper entscheiden wollen, gegen das Kapital und gegen den Staat. Gleichzeitig muss dieser Kampf mit einer Strategie der Überwindung des Kapitalismus verbunden werden, denn auch wenn die Unterdrückung der Frauen* älter als der Kapitalismus selbst ist, ist sie fest in seiner Funktionsweise verankert.

Andrea D‘Atri ist Gründerin der sozialistischen Frauenorganisation Pan y Rosas in Argentinien. Auch in anderen Ländern wie Mexiko, Brasilien, Chile, Bolivien und im Spanischen Staat existiert Pan y Rosas und macht Politik auf Grundlage dieses Buchs. Wir denken, dass dieses Werk auch für uns gerade in Zeiten von Prekarisierung und Sparpolitik – die Frauen* besonders betreffen – wichtig ist und von allen Frauen* in Europa gelesen werden muss, die sich gegen Unterdrückung und Ausbeutung organisieren wollen. Deshalb werden wir es ins Deutsche übersetzen und laden alle Frauen* ein, es (noch vor der Veröffentlichung) gemeinsam mit uns zu lesen und zu diskutieren. Wenn du Interesse hast, bitte melde dich bei uns, oder komm zu unserem ersten Termin:

21.10., 18 Uhr

Blauer Salon im Mehringhof

brotundrosen@klassegegenklasse.org

Brot und Rosen…

…war die Losung eines Streiks von 20.000 Textilarbeiterinnen in Massachusetts in den USA im Jahr 1912. Die kämpfenden Frauen forderten genug für ein Leben (Brot) aber auch für ein schönes Leben (Rosen). Seit damals steht sie für die Kämpfe der Arbeiterinnen um ihre Befreiung. Gruppierungen von kämpferischen Frauen (und LGBT*) in Argentinien, Mexiko, Chile, Brasilien, Bolivien und dem Spanischen Staat machen als Brot und Rosen (Pan y Rosas/Pão e Rosas in der jeweiligen Sprache) klassenkämpferische feministische Politik.

Hier in Deutschland geben wir (Frauen* von RIO, der Revolutionären Internationalistischen Organisation, und der revolutionär-kommunistischen Jugend in Gründung) unter dem Namen Brot und Rosen Flugblätter zu feministischen Themen heraus, zum Beispiel zum Frauenkampftag, zu den Protesten gegen den sogenannten „Marsch für das Leben“ oder zum Streik im Sozial- und Erziehungsdienst. Außerdem veranstalten wir einen Lesekreis und Workshops.

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