Brasilien: Bewegung „Unsere Klasse“

16.05.2014, Lesezeit 2 Min.
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Im November letzten Jahres hatte die Liga Revolutionäre Strategie – Vierte Internationale (LER-QI) eine Versammlung organisiert, um die Lehren aus der großen Protestbewegung in Brasilien im Juni 2013 zu diskutieren. Die 800 Menschen auf dieser Versammlung – Jugendliche, ArbeiterInnen, Schwarze, Frauen, LGBTTI-Menschen – stimmten auch für die Gründung einer revolutionären Gruppierung in der ArbeiterInnenbewegung.

Die MüllarbeiterInnen in Rio de Janeiro konnten im März 2014 trotz ihrer gelben Gewerkschaft eine Verbesserung ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen durchsetzen – dafür brauchten sie radikale Methoden, demokratische Versammlungen und einen Streik mitten im Karneval. Dieser Sieg schuf eine neue Situation für die ArbeiterInnenbewegung im größten Land Lateinamerikas, weswegen die LER-QI Ende März zu einem ArbeiterInnentreffen einlud.

Unter den 200 ArbeiterInnen waren „Garis“ (MüllarbeiterInnen) aus Rio, U-Bahn-FahrerInnen aus Sao Paulo, BusfahrerInnen aus Porto Alegre, IndustriearbeiterInnen und Bankangestellte aus dem Großraum Sao Paulo, sowie LehrerInnen und UniversitätsmitarbeiterInnen. All diese Sektoren führen Kämpfe gegen die Bürokratie ihrer Gewerkschaften und für die politische Unabhängigkeit der ArbeiterInnenbewegung. Auch der Müllarbeiter Alejandro Vilca aus Jujuy in Nordargentinien (Mitglied der PTS) war dabei, um internationale Solidarität auszudrücken. Im Sinne der Einheit von Arbeitenden und Studierenden nahmen auch über 100 Jugendliche teil.

Das Treffen gründete die Bewegung „Nossa Classe“ („Unsere Klasse“), die dem Beispiel der MüllarbeiterInnen folgen und gegen die Regierung, die Bosse und die Gewerkschaftsbürokratie kämpfen wird: Die ArbeiterInnen müssen auf ihre eigene Kraft setzen und sich selbst organisieren, aber nicht nur für wirtschaftliche Forderungen, sondern gegen jede Art von Unterdrückung.

Artikel auf Portugiesisch, Spanisch, Englisch

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