Am 8. März die Kraft der Arbeiterinnen gegen Outsourcing und Befristung auf die Straße tragen

19.02.2020, Lesezeit 3 Min.
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Kolleg*innen aus unterschiedlichen Betrieben in Berlin, Gewerkschafter*innen, Studierenden, Aktivist*innen und politischen Gruppen rufen als Teil der Kampagne "Auslagerung und Befristungen verbieten!" am 8. März zu einem Block gegen Outsourcing und Befristung auf der Frauen*kampftags-Demonstration in Berlin auf.

Kolleg*innen aus unterschiedlichen Betrieben in Berlin, Gewerkschafter*innen, Studierende, Aktivist*innen und politische Gruppen wollen am 8. März einen Block gegen Outsourcing und Befristung auf der Frauen*kampftags-Demonstration organisieren. Denn die Spaltung von Belegschaften, die schlechten Arbeitsbedingungen und die Verhinderung von gewerkschaftlicher Organisierung sind feministische Themen. Mit dabei sind unter anderem die sozialistisch-feministische Gruppe Brot und Rosen, die Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv, Streikende der Charité Facility Management GmbH, ehemalige Streikende des wombat’s Hostels und des Botanischen Gartens Berlin, die Berlienr Aktion gegen Arbeitgeberunrecht, die Initiative „Hände weg vom Wedding“ und das Frauen*streik-Komitee Wedding, die Kritischen Mediziner*innen Berlin, das Komitee in Solidarität mit den Reinigungskräften an der Alice Salomon Hochschule, die antikapitalistische Hochschulgruppe organize:strike, die Revolutionäre Internationalistische Organisation mit der Website Klasse Gegen Klasse. Weitere Initiativen wie „Schule in Not“ und „FU fair und unbefristet“ sind angefragt.

Mit dem Outsourcing in künstlich getrennte Tochterfirmen werden Kolleg*innen voneinander gespalten, die Ausgelagerten haben keinen Anspruch mehr auf gleiche Bezahlung. Die ständige Befristung der Arbeitsverträge hebelt den Kündigungsschutz aus. Die stetige Angst vor Kündigungen erschwert es, sich gegen schlechte Löhne zu wehren.

Dabei ist es kein Zufall, welche Bereiche besonders oft outgesourct werden: Gerade dort, wo viele weibliche und migrantische Kolleg*innen arbeiten, zum Beispiel in der Reinigung, wird gerne ausgelagert und gespart. So verdienen Frauen in Deutschland nicht nur im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, ähnlich sieht es mit dem 22 prozentigen Lohngefälle bei migrantischen Kolleg*innen aus. Durch diese Ungleichbehandlung werden die Löhne aller Arbeiter*innen gedrückt, deshalb müssen wir alle gemeinsam dagegen kämpfen!

In Berlin regt sich bereits Widerstand gegen diese Verhältnisse. Am Botanischen Garten (FU Berlin) und im Therapeutischen Dienst der Charité (CPPZ) wurde durch Streiks von Kolleg*innen in ver.di die Eingliederung bereits erkämpft. Die Kolleg*innen des Charité Facility Managements (CFM) kämpfen seit über 14 Jahren für die Eingliederung in die Charité und streikten im Februar 2020 bereits an drei Tagen. An der Alice Salomon Hochschule (ASH), die sich als besonders feministisch gibt, wurden Reinigerinnen entlassen, weil sie sich gemeinsam mit Studierenden gegen schlechte Arbeitsbedingungen gewehrt haben.

Und es gibt viele weitere Kämpfe: Bei der Vivantes-Tochter Vivantes Service GmbH (VSG) für die Wiedereingliederung, in Berliner Schulen mit der Initiative Schule in Not für das Insourcing der Reinigung, an Hochschulen durch fu:fair&unbefristet gegen Befristungen oder in der Berliner S-Bahn gegen die Privatisierung.

Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und unsere Kämpfe in einem Block gegen Outsourcing und Befristung auf der Frauen*kampftags-Demonstration am 8. März zusammenführen.

Für den Block laden wir zu einem Vorbereitungstreffen am 23. Februar, Sonntag 14-18 Uhr im „Leeren Raum“ am S-Bahnhof Schöneberg ein. Alle Interessierten, die sich am Block beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen!

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Vorbereitung des Blocks „Gegen Outsourcing und Befristung“
📣 Wann? Sonntag, 23. Februar, 14 bis 18 Uhr
📣 Wo? Ebersstraße 27, am S-Bahnhof Schöneberg
📣 Mehr Infos auf Facebook
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Block „Gegen Outsourcing und Befristung“ am 8. März
📣 Wann? Sonntag, 8. März, 14 bis 18 Uhr
📣 Wo? Leopoldplatz, Berlin-Wedding
📣 Mehr Infos auf Facebook
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