400.000 Euro für die Zerstörung eines Betriebes. So viel bekommt der Abwicklungsmanager von Voith
Wie käuflich bist du? Würdest du im Auftrag einer superreichen Familie 500 Leuten ihren Job wegnehmen? Sie mit der Polizei bedrohen? Die Zukunft ganzer Familien zerstören? Genau das passiert beim Industriebetrieb Voith in Sonthofen, der trotz schwarzer Zahlen schließen soll.

Famile Voith steht mit einem Vermögen von 2.3 Milliarden Euro auf Platz 85 der reichsten Deutschen. Damit sie noch mehr Profite machen können, wollen sie ihr Werk in Sonthofen schließen. Die 500 Beschäftigten sind nach 98 prozentiger Zustimmung bei der Urabstimmung und dem Aufruf der IG Metall in den unbefristeten Streik getreten, um ihr Werk mit 500-jähriger Tradition zu retten.
Alle Infos zum Streik bei Voith in Sonthofen findet ihr hier.
Um die Schließung des Werkes durchzusetzen, hat die Geschäftsführung Michael Schmücker als neuen Werksleiter angestellt. Auf seiner Website präsentiert sich Schmücker als spezialisierter Interims-Manager, der unter anderem für Werkszusammenführungen und Schließungen gebucht werden kann. Um Schmücker zu installieren, sägte die Geschäftsleitung Andreas Lingg als Werksleiter ab, der den Posten 30 Jahre innehatte.
400.000 Gehalt für die Schließung
Carlos Gill, Sekretär der IG Metall, schätzt das Gehalt des Abwicklungsmanagers Michael Schmücker auf 350.000 bis 400.000 Euro.
Pro abgebauter oder verlagerter Stelle macht das eine Prämie von 800 Euro für Schmücker. In den Augen der Beschäftigten ist er ein „Söldner“, der für viel Geld die Drecksarbeit macht.
Schmücker droht Beschäftigten mit Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei
Mit Beginn des Streiks am 23. April sicherten die Beschäftigten Hubwägen, Kräne und Radwellen sowie die Schlüssel, damit diese nicht abtransportiert werden oder beim unsachgemäßen Gebrauch Personen zu Schaden kommen. Voith sollte nicht einfach die Maschinen und die jahrzehntelange Arbeit stehlen.
In seiner verdrehten Sicht der Dinge warf Michael Schmücker den Beschäftigten Sabotage vor, dabei ist es die Geschäftsleitung, die den Betrieb sabotiert. Nach einer Frist, um die Schlüssel herauszurücken, drohte er damit, „ohne weitere Ankündigung Staatsanwaltschat und Kriminalpolizei einzuschalten und eine umfassende kriminaltechnische Untersuchung zu veranlassen.“
Jetzt braucht es eine bundesweite Solidaritätskampagne
Die Geschäftsleitung wird versuchen, einen Teil der Belegschaft mit dem Versprechen von Folgebeschäftigungen am Standort Crailsheim oder einem Büro im Allgäu zu ködern. Zudem versuchte sie bisher erfolglos, mit einer Streikbrecherprämie von 100 Prozent des Tageslohns den Streik zu untergraben.
Der Arbeitskampf geht jetzt in seine entscheidende Phase. Damit die Streikfront aufrecht erhalten werden kann, ist es notwendig, bundesweite Solidarität zu organisieren. Dafür sind Versammlungen an allen Standorten von Voith sehr wichtig, da nur so gemeinsam entschieden werden kann, wie man gegen die Schließung vorgeht und wie eine Solidaritätskampagne aussehen kann. Alle Optionen von Solidaritätsstreiks in anderen Werken bis Besetzungen sollten auf dem Tisch gelegt werden und in den Versammlungen diskutiert werden. Es könnten gemeinsame Aktionen mit weiteren Betrieben wie Galeria Karstadt München, die von Entlassungen bedroht sind, organisiert werden. Genauso Demonstrationen in Stadtzentren in Solidarität mit Voith oder eine Besetzung des Betriebs, bis die Schließung vom Tisch ist.
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