14. November: Europaweit auf die Straße!

13.11.2012, Lesezeit 3 Min.
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// Gemeinsame Sondernummer der SchülerInnenzeitungen Red Brain und Banana Republic //

Am Mittwoch in dieser Woche passiert etwas Besonderes:

– in Barcelona werden die Studierenden und SchülerInnen ihre Säle verlassen und auf die Straße ziehen;
– in Lissabon werden die Geschäfte geschlossen bleiben;
– in Italien werden die Laufbänder in den Autofabriken für vier Stunden still stehen;
– auf den Mittelmeerinseln Malta und Zypern werden die Kräne der Häfen ruhen.

Europaweit wird mit einem Generalstreik und Aktionstag gegen die Sparmaßnahmen der Regierungen und der Troika (Europäische Union, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) protestiert.

Auf der einen Seite werden Banken und Konzerne von den Regierungen mit Milliarden gerettet. Auf der anderen Seite müssen die Lohnabhängigen und die Jugend mit Einsparungen dafür bluten. Sparprogramm für Sparprogramm wird von den nationalen Regierungen erzwungen, die Sozialkürzungen nehmen zu – und die Krise läuft weiter.

Vor allem die Jugend muss darunter leiden. In Griechenland und Spanien ist jedeR zweite unter 25 arbeitslos. In Griechenland werden nun Schulen geschlossen und Lehrpersonal wird massiv abgebaut. Die SchülerInnen bekommen keine Lehrbücher mehr, in den Wintermonaten gibt es keine Heizung und die SchülerInnen müssen Decken tragen. Auch Impfprogramme werden eingestellt und tausende Kinder müssen in Kinderdörfern aufgenommen werden, da ihre Eltern nicht genügend Geld haben, um sie zu verpflegen.

Die Menschen in Griechenland, Portugal und im Spanischen Staat werden ins Elend gestürzt. Viele Schulen wurden von SchülerInnen besetzt, die für eine freie Bildung kämpften. PolizistInnen drangen ein und versuchten, die Besetzungen zu beenden. Doch trotzdem ist dies, genauso wie zahlreiche Fabrikbesetzungen, ein Mittel des Kampfes für bessere Bedingungen und gleichzeitig ein demokratisches Prinzip – ArbeiterInnen und SchülerInnen sollen entscheiden, was produziert und gelernt wird.

So müssen wir die Ereignisse in Südeuropa als Spiegel unserer eigenen Zukunft sehen. Deutschland ist keine Insel der Ruhe, wie es uns in den Massenmedien der Konzerne gerne verkauft wird. Laut der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung” rutscht auch dieses Land in die Rezession ab. Auch hierzulande bereitet sich der Staat auf ein härteres Eingreifen gegen die Bevölkerung vor.

Wenn wir jetzt nicht zeigen, dass die Sparprogramme und ihre Sozialkürzungen unerwünscht sind, werden sie diese auch nach Norden tragen.

Gegen die internationale Macht des Kapitalismus müssen wir auch international kämpfen, und zwar nicht als SpanierInnen, Deutsche oder ItalienerInnen, sondern gemeinsam mit der ArbeiterInnenklasse, die kein Vaterland hat!

Deswegen müssen wir uns solidarisch mit den Protestierenden in Südeuropa zeigen! Jedoch ist praktische Solidarität mit der südeuropäischen ArbeiterInnenklasse und der Jugend in erster Linie die Bekämpfung der Ursache ihrer Ausbeutung – der deutsche Imperialismus. Denn der Hauptfeind steht im eigenen Land! Deshalb:

  • Heraus zum europäischen Aktionstag am 14. November!
  • Für die internationale Einheit von Arbeiter-Innen, SchülerInnen und StudentInnen!
  • Für einen europaweiten Generalstreik!

14. November in Berlin:
15.00 Kundgebung am Brandenburger Tor
16.30 Demonstration (zum Potsdamer Platz)

Und am 15. November:
Offene Diskussionsveranstaltungen: 95 Jahre Oktoberrevolution
plus Vorstellung der Broschüre: „Verteidigung der Oktoberrevolution”
Donnerstag, 15. November, 19 Uhr, Café Commune, Reichenberger Str. 157

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