1. Mai in München: Holen wir uns die Gewerkschaften zurück!

01.05.2021, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Eigene Aufnahme

Die DGB-Führung weigerte sich, zu ihrer eigenen Kundgebung zu mobilisieren. Und die Revolutionäre Mai-Demo wurde von der Polizei mit Pfefferspray angegriffen. Dennoch beteiligten sich tausende an den Demos in München.

Mit etwa tausend Teilnehmer:innen startete am Samstagvormittag die 1. Mai-Demonstration. An der Spitze die Gewerkschaften Ver.di und GEW, dahinter die linken Organisationen.

Als Klasse gegen Klasse organisierten wir einen Block unter dem Banner „Klassenkampf statt kleineres Übel“, um zu zeigen, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass uns eine „linke“ Grün-Rot-Rote Bundesregierung retten wird. Stattdessen müssen wir uns selbst organisieren und unsere Forderungen auf der Straße und mit Streiks durchsetzen. Zusammen mit KgK liefen auch das Münchner Komitee gegen die Hochschulreform sowie Refugee Struggle For Freedom – insgesamt circa 50 Personen.

Der DGB rief nicht dazu auf, zu demonstrieren und hielt stattdessen am Königsplatz eine Kundgebung ab, die nur für 400 Personen angemeldet war. Auf seiner Rede sagte der IG Metall Vorsitzende Jörg Hofmann, dass man mit den Kapitalist:innen zusammenarbeiten müsse, um die Krise zu meistern. Aber diese Strategie führt nur dazu, dass großen Konzerne weiter Profite machen, während sie Leute entlassen und die Regierung im Nahverkehr oder bei den Krankenhäusern spart. Das alles, ohne, dass die Gewerkschaftsführungen zu Streiks aufrufen würde.

Darauf wies auch die Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften München in ihrem Flyer hin, an der wir uns von KgK beteiligen. Wir brauchen keine Bürokrat:innen an der Spitze der Gewerkschaften, die unsere Interessen verraten, sondern die Beschäftigten müssen selbst demokratisch in Versammlungen in den Betrieben über den Kurs der Gewerkschaften entscheiden und darüber, welche Maßnahmen wir brauchen, um gegen die Krise zu kämpfen.

Im Anschluss an die Gewerkschaftsdemo fand die Revolutionäre 1. Mai-Demo statt. Die Polizei griff diese an, indem sie grundlos Pfefferspray in die Demo sprühte und Schläge verteilte.

Die Polizei prügelt für den kapitalistischen Staat. Die Bürokratie der Gewerkschaften spielen deren Komplizin. Dagegen müssen wir uns selbst organisieren, unabhängig vom Staat und den Bürokratien in den Gewerkschaften.

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Hinweis der Redaktion: In der ursprünglichen Version haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass die Rot-Grüne Stadtregierung die Verantwortung für den Polizeieinsatz trage. Die Polizei untersteht jedoch dem Freistaat Bayern.

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