Womens March: Mehr als zwei Millionen demonstrieren in den USA gegen Trump [mit Videos]

23.01.2017, Lesezeit 4 Min.
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Der Women's March am ersten Tag der neuen republikanischen Regierung wurde zu einem massiven Ausdruck der Ablehnung von Trump. Historische Mobilisierungen in den USA und der ganzen Welt bilden den Beginn der neuen Präsidentschaft.

Die weltweiten Mobilisierungen am vergangenen Samstag waren historisch: Sie zeugten nicht nur von der breiten Ablehnung der Frauen, Migrant*innen und Jugendlichen gegenüber dem neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Sie deuteten auch an, dass sein Mandat von sozialen Bewegungen und Kämpfen der Unterdrückten geprägt sein wird.

Die Demonstrationen, die unter dem Hashtag #WomensMarch in zahlreichen Städten der USA stattfanden, übertrafen alle Erwartungen. Die rosafarbenen Strickmützen füllten die Straßen von Washington, New York, Los Angeles, Chicago, Boston und vielen weiteren Städten, um gegen den neuen Präsidenten der USA zu protestieren.

In der Hauptstadt erstreckte sich eine Menschenmenge von rund 500.000 Menschen über 1,6 Kilometer Länge. In Chicago musste die geplante Demonstration abgesagt werden, da sich die 250.000 Menschen über die gesamte Route verteilten und ein Fortkommen unmöglich machten.

Auch in Europa fanden massive Demonstrationen statt: In London demonstrierten mehr als 100.000 Menschen und in Rom, Paris, Barcelona, Berlin, Amsterdam und anderen Städten fanden Solidaritätsdemonstrationen mit dem #WomensMarch statt.

Donald Trump hatte schon im Wahlkampf mit seinen sexistischen Aussagen, begleitet von rassistischen und fremdenfeindlichen Äußerungen, den Unmut breiter Teile der Bevölkerung auf sich gezogen. Neben Trumps reaktionären Positionen hatten auch die Forderungen republikanischer Senator*innen, nun das Abtreibungsrecht weiter zu beschränken, viele Frauen auf die Straßen gebracht.

Bekannte Figuren wie der Regisseur Michael Moore und Figuren des linken Flügels der Demokratischen Partei wie Elizabeth Warren versuchten dabei den Protest für ihre politischen Zwecke zu nutzen: Sie riefen, genauso wie Bernie Sanders, dazu auf, die Führung der Demokrat*innen, die nun in der Opposition sein werden, nach links zu verschieben und zu erneuern. Doch die Anwesenheit von Sanders und Warren beim Amtsantritt von Trump zeigt, was für eine Opposition sie bilden wollen. Während Hunderte Meter weiter entfernt Demonstrant*innen von der Polizei angegriffen und festgenommen wurden, setzten sie mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen, die Regierungsfähigkeit von Trump sichern zu wollen. Doch das Manöver scheiterte: Die Mobilisierungen waren viel zu groß und unabhängig, um der zersplitterten und geschwächten Demokratischen Partei eine direkte Stütze zu geben.

Und so setzte sich am ersten Tag seiner Präsidentschaft fort, was schon nach den Wahlen am 8. November begann. Damals demonstrierten in dutzenden US-Städten Zehntausende, um deutlich zu machen, dass Trump nicht ihr Präsident ist. Damit lässt sich schon jetzt eine mögliche Konstante der neuen republikanischen Regierung ausmachen: Sie wird von Mobilisierungen der Arbeiter*innen, Jugendlichen, Frauen und Migrant*innen begleitet und unter Druck gesetzt werden, damit Trump so wenig von seinem reaktionären Programm wie möglich durchzusetzen kann. Stattdessen sollen die bestehenden Errungenschaften verteidigt werden. Die Aufgabe der revolutionären Linken ist es, innerhalb einer solchen Bewegung für eine unabhängige Politik von den bürgerlichen Parteien einzutreten.

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