„Wir kämpfen für eine Alternative der Arbeiter*innen, Jugendlichen und Frauen – unabhängig von den Parteien des Kapitals“

10.01.2017, Lesezeit 3 Min.
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Die chilenische Partei Revolutionärer Arbeiter*innen (Partido de Trabajadores Revolucionarios – PTR), Schwesterorganisation von RIO, ist auf dem Weg zu einer legalen Partei.

Die Partei Revolutionärer Arbeiter*innen erklärte gestern bei einer Pressekonferenz, dass sie den Prozess zur Eintragung ins chilenische Parteienregister beginnen würde. Dieser Schritt findet statt im Kontext wachsender sozialer Mobilisierungen und einer starken Krise der traditionellen Parteien.

Etwa 200 Arbeiter*innen, Jugendliche und Frauen hatten in der vergangenen Woche die notwendigen Stützunterschriften geleistet, um den Prozess der Legalisierung als Partei zu beginnen. Im Laufe der kommenden Wochen beginnt die PTR dann die Unterschriftenkampagne, um als legale Partei anerkannt zu werden. Die ersten Stationen der Kampagne werden die industriellen Zentren im Norden des Landes sein: Arica, Iquique und Antofagasta.

An der Pressekonferenz beteiligten sich die Führungsfiguren der PTR, umgeben von Gewerkschaftsanführer*innen, studentischen Aktivist*innen und Vertreterinnen der kämpferischen Frauenbewegung.

Barbara Brito, die aktuell Vizepräsidentin der chilenischen Studierendenföderation FECH ist, hob hervor, dass in der PTR Studierende aus dem ganzen Land organisiert sind, gemeinsam mit Frauen, die die „Ni una menos“-Bewegung vorantreiben und in der feministischen Grupppierung „Brot und Rosen“ organisiert sind. Hinzu kommen Arbeiter*innen aus der Industrie, dem Dienstleistungsbereich, dem öffentlichen Dienst und anderen Sektoren. Dazu gehören Gewerkschaftsanführer*innen aus der Chemiebranche, der Eisenbahn, Dozent*innen und Kulturarbeiter*innen.

„Wir sind nicht länger bereit, dieses Regime zu akzeptieren, das von den Unternehmer*innen und den korrupten Politiker*innen der bürgerlichen Parteien dominiert wird. Wir wollen, dass die große Masse der Ausgebeuteten die Zügel in ihre eigenen Hände nimmt. Wir wollen, dass die Arbeiter*innen sich selbst regieren“, hob Barbara hervor.

Juan Gamboa, Philosophieprofessor und Vorsitzender der PTR, erklärte, dass bald ein Programmatisches Manifest veröffentlicht wird, in dem die PTR ihre Vorschläge den Arbeiter*innen und den armen Massen präsentieren wird. Zentral dabei sei die eigenständige Mobilisierung und die unabhängige Organisierung gegen die Parteien des Kapitals: „Uns als formelle Partei zu konstituieren, ist ein Schritt in der Aufgabe, eine unabhängige Alternative der Arbeiter*innen, Jugendlichen und Frauen zu errichten, um all unsere Forderungen durchzusetzen und dem Erbe der Diktatur ein Ende zu bereiten.“

Er betonte, dass die parlamentarische Arbeit sich stützen wird auf „Abgeordnete, die Arbeiter*innen und Sozialist*innen sind, die Anführer*innen ihrer Klasse sind und ihre Erfahrung in sozialen, gewerkschaftlichen und politischen Kämpfen gemacht haben. Wir setzen auf eine Regierung der Arbeiter*innen, die alle Forderungen durchsetzt, die von diesem korrupten politischen System im Dienste der Unternehmer*innen ungelöst bleiben.“

Für die PTR geht es darum, „einen Kampf auf der politischen Ebene zu beginnen, der die unabhängige Mobilisierung und Organisierung der Arbeiter*innen, Jugendlichen und Frauen unterstützen kann. Unsere Perspektive ist es, dieses Regime zu stürzen und es durch eine Regierung der Arbeiter*innen zu ersetzen, welche mit dem Kapitalismus bricht.“

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