Tornados in Deutschland: Wird es heute Klimatote geben?

22.06.2023, Lesezeit 3 Min.
1
Foto: Christian Mueller / Shutterstock.com

Starkregen, Orkanböen, 7 cm großer Hagel, Tornados – die Klimakrise beschert uns heute wieder einen Eindruck davon, was wir immer häufiger erleben werden.

Während es in den vergangenen Wochen kaum geregnet hat und Deutschland ein Dürresommer droht, sind für Donnerstag und Freitag Unwetter vorhergesagt: „Am Nachmittag im Süden und Südwesten aufkommende Gewitter, die rasch Unwetterpotenzial erreichen und bis zum Abend über die Mitte bis in den Osten vorankommen. Lokal heftiger oder extrem heftiger Starkregen von 25 bis 50 l/qm in kurzer Zeit, schwere Sturmböen bis 100 km/h (Bft 10) und großer Hagel bis 5 cm Korngröße wahrscheinlich. Dabei auch Orkanböen bis 120 km/h (Bft 12) möglich, extreme Orkanböen um 140 km/h sowie sehr großer Hagel bis 7 cm nicht ausgeschlossen. In einem Streifen vom östlichen Nordrhein-Westfalen über Hessen bis nach Unterfranken, Thüringen und das südliche Sachsen-Anhalt erhöhte Tornado-Gefahr!“ So beschreibt die Tagesschau das heute anstehende Unwetter.

Tornados in Deutschland waren bis dato fast undenkbar. Jetzt und in Zukunft werden wir uns daran gewöhnen müssen. Nur Verschwörungsideolog:innen bestreiten inzwischen noch ernsthaft, dass vermehrte Starkwetterereignisse die Folge der Klimakatastrophe sind. Diese Krise wurde vom Kapitalismus verursacht, welcher aufgrund seiner Verwertungslogik gezwungen sind, Mensch und Natur gleichermaßen auszubeuten und seine Krisen mit fossilen Brennstoffen immer weiter anzuheizen.

Obwohl im breiten Diskurs die vermutlich dramatischsten Auswirkungen der Klimakatastrophe, wie Tote, Erkrankungen und Verdrängungen, bisher hauptsächlich in der sicheren Entfernung anderer Länder diskutiert werden, zeigen Wetterphänomene wie das heutige die unmittelbare Gefahr auch hierzulande auf. Auch hat sich knapp zwei Jahre nach der Flutkatastophe im Ahrtal, wo 134 Menschen gestorben sind, nichts am Kurs der kapitalistischen Umweltzerstörung oder der ihr zuarbeitenden Regierungspolitik geändert. Erst gestern beschloss die Bundesregierung eine Reform des sogenannten Klimaschutzgesetzes, mit dem nun mehr und häufiger die Vorgaben für Treibhausgasemissionen überschritten werden können. Was es jetzt bräuchte, sind massive Investitionen in den Klimaschutz und schnelle, unbürokratische Hilfen für alle Betroffenen von Naturkatastrophen. Statt das Militär aufzurüsten und somit weitere Milliarden in die Naturzerstörung zu pumpen, brauchen wir den Ausbau des zivilen Katastrophenschutzes.

Entgegen dieser fatalen Entwicklung zeigen wir revolutionäre Marxist:innen einen echten Weg aus der Krise auf. Weder wird die Wirtschaft, wie sie ist, noch ihre Abwandlung in einen „grünen Kapitalismus“, die drängenden Probleme ihrer grundlegenden Funktionsweise überwinden. Eine solche Umwälzung vermag nur eine Klimabewegung unter Führung der Arbeiter:innenklasse in der Perspektive einer sozialistischen Planwirtschaft zu erwirken.

Für ein Leben nach der Krise!

Mehr zum Thema