Südhessen in Streiklaune

13.01.2017, Lesezeit 2 Min.
1

Bei eisiger Kälte geht es in Südhessen aktuell heiß her, Busse und Straßenbahnen bleiben stehen, weil die Arbeiter*innen streiken. Bald könnte sich auch der Einzelhandel anschließen.

Die Busfahrer*innen in Südhessen fordern 12,5% mehr Lohn, sowie Verbesserungen bei den Pausenzeiten und Urlaubstagen. Seit dem 9. Januar streiken sie unbefristet. Solidarisch haben sich die Straßenfahrer*innen angeschlossen. Auch der Einzelhandel könnte sich bald dazugesellen.

Dort stehen neue Tarifrunden an. Im März läuft der aktuelle Tarifvertrag im Einzelhandel in Hessen aus. Doch bereits vorher wurde bei Real im Juli 2016 ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt, der bundesweit gilt. Dieser hatte damals für viel Wirbel gesorgt. Die dortigen Lohnkürzungen könnten Eingang in eine neue Entgeltstruktur für den gesamten Einzelhandel finden, so die Befürchtung.

Dagegen wehrten sich die Beschäftigten bei Real. Besonders kämpferisch war die Stimmung in Südhessen. Zur neuen Tarifrunde im Einzelhandel zeigen sie sich kämpferisch, motiviert durch ihre streikenden Kolleg*innen im Öffentlichen Nahverkehr.

Auf der Seite Solidarität für alle Mitarbeiter/innen bei Real veröffentlichten sie einen Brief in dem es heißt: „Auf die Realos in Südhessen war bisher immer Verlass. Daran dürfte sich auch in 2017 nichts Wesentliches ändern.“ Dazu fügten sie die Bemerkung: „STREIKBEREIT!!!“

Wir dürfen also auf eine Ausweitung der Arbeitskämpfe in Südhessen hoffen. Ob die Arbeiter*innen im Einzelhandel und im Öffentlichen Nahverkehr gemeinsam kämpfen, oder getrennt voneinander, bleibt abzuwarten. Falls dies in Südhessen gelingen sollte, wäre es ein Schritt zur Herstellung der Einheit unserer Klasse.

Mehr zum Thema