Studentische Beschäftigte an der FU bereiten Warnstreik vor

11.01.2018, Lesezeit 3 Min.
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Am 16. Januar wird es einen ersten Warnstreik der studentischen Beschäftigten an allen Berliner Hochschulen geben. Sie fordern unter anderem eine deutliche Lohnerhöhung und die Anpassung an die Lohnentwicklung im öffentlichen Dienst. An der Freien Universität, wo in der nächsten Woche die Wahlen zum Studierendenparlament anstehen, gehen die Streikvorbereitungen in die letzte Phase.

Es fehlt weniger als eine Woche für den Warnstreik der studentischen Beschäftigten an den Berliner Hochschulen, und die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Nachdem die Universitätsleitungen in den vergangenen Monaten in zähen Verhandlungen zu keinen Zugeständnissen bereit waren, greifen die Beschäftigten nun zu einer ersten Arbeitskampfmaßnahme. Sie fordern unter anderem eine deutliche Lohnerhöhung auf 14 Euro/Stunde und eine dynamische Anpassung an die Lohnentwicklung im öffentlichen Dienst.

Nur kurz nach der Veröffentlichung des Streikaufrufs kündigte die Leitung der FU bereits Repressionen an. In einem internen Brief forderte sie die Fakultätsleitungen dazu auf, Listen mit allen Streikteilnehmer*innen anzufertigen, um rechtliche Maßnahmen gegen sie einzuleiten. Sie halten den Warnstreik für illegal.

Doch die studierenden Beschäftigten bereiten den Warnstreik aktiv vor. Yunus Özgür, studentischer Beschäftigter an der FU, berichtet von den Vorbereitungen:

Beim letzten Treffen der Streikgruppe waren wir so viele wie noch nie. Alle politischen Gruppen, linke Aktivist*innen und Initiativen müssen den Kampf der studentischen Beschäftigten unterstützen. Alle müssen sehen, dass es eine große Möglichkeit ist, eine Radikalisierung innerhalb der Berliner Studierendenschaft zu schaffen, die eine organische Verbindung zu unserer Klasse hat, und zu zeigen, dass die Interessen der Studierenden und Arbeiter*innen dieselben sind.

Nicht nur an der FU steht dem Warnstreik nichts mehr im Weg: In einer Online-Umfrage haben sich mehr als 1.500 studentische Beschäftigte und Studierende zu über 65 Prozent für einen Streik ausgesprochen. Ein klares Zeichen an die Hochschulleitungen und den Berliner Senat, dass es an Kampfbereitschaft nicht mangelt.

In Bezug auf die bereits geleistete Solidarität der TV-Stud-Kampagne und die Auswirkungen auf den anstehenden Arbeitskampf sagt Özgür:

In den letzten Monaten habe ich mit meinen Kolleg*innen sehr wichtige Erfahrungen gemacht, als wir Solidelegationen und Veranstaltungen zu anderen Arbeitskämpfen und Streiks organisiert haben oder mit anderen Kolleg*innen über die Rolle der Gewerkschaftsbürokratie diskutiert haben.
Und jetzt, endlich, gehen wir auf die Straße und nehmen uns die Bühne! Dabei werden die Kolleg*innen vom Botanischen Garten, Mittelbau, CFM & VSG und viele weitere uns nicht alleine lassen.

Zuletzt geht Özgür auch auf den Wahlkampf für das Studierendenparlament ein:

An unserem ersten Streiktag [dem 16.01., Anm. d. Red.] finden auch die StuPa-Wahlen statt. Neben den ganzen Spaß- und rechten Listen gibt es nur eine handvoll Listen, die die Kämpfe der Beschäftigten und Studierenden an der Uni unterstützen. Einer dieser Listen ist die offene Liste 26 Gegen Rechtsruck und Prekarisierung, in der ich auch kandidiere.
Die Januarwochen werden voll mit Kampf, Mühe und Auseinandersetzungen sein. Was wir brauchen ist vor allem Motivation und Solidarität.
Die studentischen Beschäftigten werden siegen.

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