Streiken gegen Rassismus

20.09.2016, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Am 29. September findet in verschiedenen Städten Deutschlands ein Streik- und Aktionstag statt. Wir spiegeln die Presseerklärung des Bündnisses "Jugend gegen Rassismus".

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Am 29.09. findet in verschiedenen Städten Deutschlands, darunter Berlin, Bonn, Kassel, Fulda, Bremen und Leipzig, ein Streik- und Aktionstag des Bündnisses „Jugend gegen Rassismus“ statt. Unter dem Motto „Keine Grenze steht für immer! Rassismus stoppen in der Schule und auf der Straße“ wird dazu aufgerufen, die Klassenzimmer zu verlassen. Diese Demonstrationen finden nicht nur im Kontext der Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern statt, wo die AfD über 20% erreichte. Auch bei den Wahlen in Berlin wird mit ähnlichen Ergebnissen gerechnet. Der Schulstreik wendet sich auch gegen einen staatlichen Rassismus von CDU und SPD. Diese Parteien sind seit Jahren für Asylgesetzverschärfungen, Abschiebungen und Kriegseinsätze verantwortlich.

„Es reicht nicht, alle paar Jahre unterschiedliche Kreuze auf irgendwelchen Wahlzetteln zu machen und zu hoffen, dass die das dann schon regeln. Wir müssen aktiv an den Orten, an denen wir uns tagtäglich aufhalten, gegen Rassismus kämpfen!“, meint Jaqueline Katherine Singh aus der Koordinierung von Jugend gegen Rassismus. „Beim letzten Schulstreik wurden Schüler*innen von der Schulleitung und Polizist*innen daran gehindert, ihr demokratisches Recht zu protestieren wahrzunehmen. Wir hoffen, dass sich das nicht wiederholt.“

Dieser Schulstreik ist nicht die erste Demonstration in dieser Form. Seit 2014 haben Schüler*innen fünf Schulstreiks organisiert. Sie haben immer wieder deutlich gezeigt, dass Rassismus alle betrifft und beschäftigt und sie die Schule als Ort, an dem sie den Großteil ihrer Zeit verbringen, auch als Ort der Politik begreifen. Rassismus im Bildungssystem ist ein allgegenwärtiges Problem. Tabea Winter, die in Berlin den Schulstreik mitorganisiert, erklärt: „Wir demonstrieren gemeinsam mit geflüchteten Menschen, da ihre Situation uns nicht egal sein darf. Gemeinsam mit unseren Mitschüler*innen, die aufgrund ihres nicht-deutschen Namens nicht gleich behandelt werden. Gemeinsam mit unseren Freund*innen, die abgeschoben werden, weil sie nicht hier geboren sind. Wir alle demonstrieren am 29. gemeinsam für eine Welt frei ohne Grenzen, Abschiebung und Krieg!

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