Stoppt die Repression. Verteidigt die demokratischen Rechte für Katalonien

21.10.2019, Lesezeit 4 Min.
Gastbeitrag

Alternative Medien und Journalist*innen haben eine Erklärung unterzeichnet, die die Repression des Spanischen Staats und die schlechten Praktiken der spanischen Medien verurteilt. Sie rufen linke Parteien und Organisationen dazu auf, sich ebenfalls dagegen zu positionieren. Wir spiegeln ihren Aufruf.

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Die alternativen Medien und Journalist*innen, die diese Erklärung unterzeichnen, verurteilen die Repression des Spanischen Staats und die schlechten Praktiken der spanischen Medien. Wir rufen linke Parteien und Organisationen dazu auf, sich ebenfalls dagegen zu positionieren.

Die katalanische Frage ist ein politisches Problem, das von der spanischen Regierung ignoriert wird. Sie ist völlig taub gegenüber den demokratischen Forderungen des katalanischen Volkes, die seit mehr als zehn Jahren friedlich auf den Straßen und in den Wahlurnen zum Ausdruck kommen.

Selbstbestimmung ist ein Recht, das in anderen Ländern wie Kanada und dem Vereinigten Königreich seine Lösung gefunden hat; Spanien leugnet jedoch weiterhin die nationale Realität Kataloniens und stellt die Debatte über die Selbstbestimmung außerhalb der Politik.

Es ist notwendig, aus allen Sektoren die Weigerung des Spanischen Staates anzuprangern, das unveräußerliche Recht des katalanischen Volkes auf Selbstbestimmung anzuerkennen, ebenso wie die Tatsache, dass die einzige Antwort bisher die Repression war: mit dem Gerichtsurteil von 100 Jahren Haft für die katalanischen politischen und sozialen Anführer*innen, das diese Woche verkündet wurde, und der brutalen repressiven Reaktion auf die Proteste dagegen.

Mehr als 20 Menschen sind seit Beginn der Proteste am Montag inzwischen aufgrund ihrer Teilnahme an den Protesten verhaftet wurden – ganz zu schweigen von den neun Personen, die vor einem Monat unter Vorwürfen des Terrorismus verhaftet wurden, im Rahmen einer Polizeioperation, die den Unabhängigkeitsgedanken ohne Beweise mit Terrorismus zu verbinden versucht. Viele der an den Protesten beteiligten Personen sind Opfer harter Gewalt geworden, mit Fällen von Verstümmelung durch den Einsatz von Waffen, die von der katalanischen autonomen Regierung verboten sind, wie z.B. Flashball-Geschossen.

Wir wollen auch die Rolle der spanischen Medien anprangern, die an der Verbreitung der offiziellen Geschichte des Staates und der Polizeikräfte festhalten, die seit zwei Wochen eine Eskalation der Repression verfolgen. Die Strategie der Kriminalisierung der politischen Bewegung zur Selbstbestimmung hat als eine ihrer grundlegenden Säulen die Schaffung eines verzerrten Bildes, dass das katalanische Volk und die massive, politische Unabhängigkeitsbewegung in die Nähe von Fremdenfeindlichkeit und anti-spanischen Identitarismus stellt.

Während dieser Woche wurde die Komplizenschaft der spanischen Medien offensichtlich, indem sie ausschließlich die Versionen der Polizei verbreiteten, die für die Unterdrückung des Protestes verantwortlich ist, und die Aktionen der gewalttätigen faschistischen pro-spanischen Gruppen verschwiegen, die mehrere Verletzte gefordert haben. Ziel ist es, ein Image zu erschaffen, um kommende Aktionen zur Unterdrückung der Autonomie zu rechtfertigen, genauso wie die Verurteilungen für Aufruhr – einen der schwerwiegendsten Kriminalitätstypen – gegen politische und soziale Anführer*innen, die seit Herbst 2017 inhaftiert sind. Wie in der Türkei versuchen sie, Organisationen und Parteien, die Proteste organisieren, als terroristisch zu stigmatisieren und ihnen so die Grundrechte auf Protest und Meinungsäußerung zu verweigern.

Es ist ein ernsthafter Mangel an Ethik, Bilder, Aussagen und Fakten zu manipulieren, um eine falsche Geschichte über die Situation in Katalonien zu verbreiten. Darauf müssen wir energisch reagieren. Wir teilen daher diese Erklärung, um zu einem unvoreingenommenen Ansatz für den katalanischen Konflikt beizutragen und die offiziellen Versionen zu bekämpfen, die die spanischen Medien verbreiten, um die öffentliche Meinung in Spanien und weltweit zu berauschen.

Esquerra Diari / Izquierda Diario; Twitter: @EsDiariCat / @iDiarioES
Catarsi; Twitter: @catarsimagazin

Um die Erklärung zu unterzeichnen, schreibt an info@izquierdadiario.es oder info@catarsimagazin.cat.

Bisherige Unterzeichner*innen

Sin Permiso
La Haine
Viento Sur
La Trivial
Kaos en la Red
Insurgente
Période
Revolution Permanente (Frankreich)
KlasseGegenKlasse (Deutschland)
La Voce delle Lotte (Italien)
Left Voice (USA)
Esquerda Diário (Brasilien)
La Izquierda Diario (Argentinien)
La Izquierda Diario (Chile)
La Izquierda Diario (Mexiko)
Correo del Alba
Antipersona
Solidaritätscomité Katalonien

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