Solidarität mit dem Streik der LehrerInnen

21.08.2013, Lesezeit 3 Min.
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// Flugblatt zum Streik der LehrerInnen //

Schon im letzten Jahr haben die die Solidaritätsbekundung der angestellten LehrerInnen der Berliner Schulen eine Woche im Mai gestreikt. Viele SchülerInnen waren damals bei dem von uns und der Gruppe Revolution organisierten Schulstreik, um ihre Solidarität zu bekunden.

Weil die Streiks aber bis jetzt ohne Erfolg geblieben sind, wird am 21. und 22. erneut die Arbeit niedergelegt; es ist der Versuch, die Ignoranz des Senats zu brechen.

Darum ist es möglich, dass dieses Jahr auch die Abiturprüfungen bestreikt werden. Insbesondere die Anwesenheit und SchülerInnen kann Aufmerksamkeit erregen und die LehrerInnen motivieren, weiter zu kämpfen.

Wir denken, dass die GEW den Schulterschluss mit anderen unterdrückten Sektoren, wie den Flüchtlingen, Frauen, Minderheiten SchülerInnen und vor allem mit anderen streikenden ArbeiterInnen suchen sollte, um die reichen Bonzen und deren Vertreter in der Lobby des Senatswirklich unter Druck setzen zu können, um den Senat dazu zu bewegen, einzulenken.

Aber warum ist der Streik der LehrerInnen eigentlich eine Aktion, die uns SchülerInnen interessieren sollte?

Wir leiden beide unter dem gleichen Bildungssystem, man könnte sagen, wir sitzen im selben leckenden Boot. Die Unzufriedenheit und die Überlastung der LehrerInnen wirkt sich verständlicherweise auf den Unterricht aus, der für uns dann noch uninteressanter wird, das Geld, das eingespart wird, fehlt bei unseren Unterrichtsmaterialien und führt zu Unterrichtsausfall, weil LehrerInnen krank werden oder es nicht genug Vertretungen gibt (nebenbei: Was für ein Armutszeugnis für das Bildungssystem, dass es uns freut, wenn Unterricht ausfällt).

Die GEW fordert eine Angleichung der Einkommensunterschiede zwischen Beamten und LehrerInnen, sowie Arbeitsbedingungen, „die eine Gesunderhaltung der Lehrkräfte bis in hohe Alter ermöglichen“.

Diese Forderungen unterstützen wir, halten sie aber lange nicht für ausreichend. Wir möchten ein Bildungssystem, in dem wir gemeinsam mit LehrerInnen bestimmen, was gelernt wird und in welcher Zeit, wir möchten keine Leistungskontrollen mehr, wir möchten kein Bildungssystem mehr, das uns psychisch komplett zerstört. Dies zu erreichen ist eine Illusion, wenn um das Boot die ganze Zeit ein Sturm tobt.

Denn die Aufgabe des Bildungssystems im Kapitalismus ist die Vorbereitung darauf, in das System zu passen, darum kann der Kampf für ein besseres Bildungssystem nicht losgelöst sein vom Kampf gegen den Kapitalismus. Es kann kein demokratisches Bildungssystem in einer undemokratischen Welt geben.

  • Für die Einheit von SchülerInnen und LehrerInnen!
  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Für Arbeitsbedingungen, die ein gesundes Leben ermöglichen!
  • Für eine Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn!
  • Für ein wirklich demokratisches Bildungssystem!

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