Schaeffler: Auto- und Industriezuliefer baut 1300 Stellen ab

08.11.2022, Lesezeit 2 Min.
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Bild: Benjamin Oster / CC BY-ND 2.0. Symbolbild: Streik bei Schaeffler Höchstadt

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler baut bis 2026 insgesamt 1300 seiner knapp 83.000 Stellen ab, davon 1000 in Deutschland. Die Produktion soll von Verbrennungsantrieben hin zu E-Mobilität gewandelt werden.

Der Firma liegen viele Aufträge im Bereich Elektro vor, die Transformation gehe wohl schneller als gedacht – so fortschrittlich gibt sich Schaeffler. Es ist schon das zweite „Transformationsprogramm“ innerhalb kurzer Zeit.

Überkapazitäten im Bereich von Verbrennungsmotoren müssten abgebaut werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so zynisch drückt es der Konzernchef Rosenfeld aus, wenn er 1300 Menschen entlässt. Dabei geht es dem Unternehmen finanziell sehr gut: Die Umsätze stiegen im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 20 Prozent.

Schaefflers Prognose für die Steigerung der Umsätze im Gesamtjahr liegt bei sechs bis acht Prozent. Diese Gewinne sollten den Beschäftigten zu Gute kommen, die sie erwirtschaftet haben.

Davon könnte eine wirkliche ökologische Transformation finanziert werden, die diesmal im Interesse der Arbeiter:innen abläuft. Dazu gehören Umschulungen und kein Stellenabbau. Beschäftigte in Industriebetrieben können die stetigen Entlassungen nicht hinnehmen und müssen für eine Enteignung des Betriebs unter ihrer eigenen Kontrolle streiken.

Das Programm zur Transformation, wie es ausgedrückt wird, wird wohl zunächst 130 Millionen Euro kosten, aber langfristig ab 2026 100 Millionen Euro jährlich für den Konzernchef einsparen. Dahinter steht also nicht die Absicht, wirklich eine ökologische Wende voranzutreiben, vielmehr stehen Schaefflers Profitinteressen im Vordergrund.

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