Reallöhne sinken um 4,1 Prozent – Inflation und schlechte Tarifabschlüsse maßgeblich verantwortlich

27.04.2023, Lesezeit 2 Min.
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Die Reallöhne sind im letzten Jahr in Deutschland um 4,1 Prozent gesunken. Auch die schlechten Tarifabschlüsse sind Grund dafür. Damit dürfen wir uns nicht abfinden.

Die Reallöhne in Deutschland sind laut dem Statistischen Bundesamt stark gesunken. So hoch waren die Reallohnverluste seit dem Krisenjahr 2008 nicht mehr. 2022 war das dritte Jahr in Folge, in dem die Reallöhne gesunken sind. 2020 und 2021 bewegte sich der Reallohnverlust bei 0,1 Prozent und 1,1 Prozent – 2022 liegt der Verlust bei 4,1 Prozent. Als Grund gab das Statistische Bundesamt die hohe Inflation infolge des Kriegs in der Ukraine an. Was das Statistische Bundesamt natürlich nicht mitteilte: maßgeblich verantwortlich für die Reallohnverluste sind die Wirtschaftssanktionen des Westens sowie die schlechten Tarifabschlüsse des vergangenen Jahres. Ob bei der Post, im Metallsektor oder im öffentlichen Dienst: Überall wurden und werden seitens der Gewerkschaftsführungen Reallohnverluste hingenommen anstatt in Erzwingungsstreiks zu treten. Die Basis der Gewerkschaften wäre dazu mehr als bereit gewesen. Parallel dazu machen Großkonzerne Rekordgewinne und die Reichsten der Reichen häufen immer mehr Vermögen an. Die breite Masse der Bevölkerung steht am Ende mit weniger Geld da.

Darüber hinaus verkündete das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in einer Mitteilung vom 27. April, dass der Scheitelpunkt der Inflation nun überschritten sei. Wenngleich die Preiserhebungen in der Gastronomie und den Baumärkten rückläufig seien, sieht es bei Nahrungsmitteln und Getränken anders aus: Dort steigen die Preise weiter an. Es braucht daher einen flächendeckenden Preisstopps bei Produkten des tagtäglichen Bedarfs, denn besonders bei Lebensmitteln profitieren die Großkonzerne aufgrund der hohen Preise am meisten.

Wir brauchen Tarifverträge, die eine automatische Anpassung der Löhne beinhalten! Nur so können Reallohnverluste verhindert werden. Zudem müssen die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaftsbürokratien mit demokratischer Organisation von unten bekämpft werden. Wir brauchen Streiks gegen Krieg, Krise und Inflation!

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