Personalrat Dahlem: SHAME ON YOU!

13.09.2019, Lesezeit 3 Min.
Gastbeitrag

Das Präsidium der Freien Universität Berlin beantragt ein Personalratsmitglied zu kündigen und der zuständige Personalrat Dahlem stimmt der Kündigung zu! Die Betriebsgruppe hat dazu eine Resolution verabschiedet.

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Unsere Recherchen ergeben, dass die zuständige Vorsitzende des Personalrats eine Stabsstelle innerhalb des Präsidiums gehört und dort übergreifende IT-Projekte der Freien Universität Berlin betreut. Wir rufen dazu eine Email an den Personalrat Dahlem zu schreiben, um ihn daran zu erinnern, dass er eine InteressenVERtretung der Beschäftigten und keine InteressenWEGtretung ist: personalrat-dahlem@fu-berlin.de

Untenstehend spiegeln wir die Resolution der Betriebsgruppe der Freien Universität:

Einstimmig angenommene Resolution der Vertrauensleute-Versammlung der ver.di-Betriebsgruppe der Freien Universität vom 10.9.2019

Skandal: Kündigungsversuch des Präsidiums der Freien Universität Berlin gegen Mitglied des Gesamtpersonalrats

Am 28.8.2019 hat die Dienststellenleitung der FU den Versuch unternommen, gegen einen ver.di-Kollegen, Mitglied im Gesamtpersonalrat (GPR), eine außerordentliche krankheitsbedingte Kündigung zu vollziehen, was vorerst durch den GPR verhindert werden konnte. Die Leitung benutzt hier das schärfste Schwert, das ihr zur Verfügung steht, um einem Kollegen, der sich in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen für die Interessen der Beschäftigten engagiert hat, die Existenzgrundlage zu rauben.

Wir ver.di-Vertrauensleute sehen darin einen Angriff nicht nur auf einen einzelnen Kollegen, sondern auf alle, die der Leitung unbequem sind. Insbesondere der von ver.di gestellte Gesamtpersonalrat (GPR) hat aktuell wohl den Unmut der Leitung hervorgerufen, da er sich zum Beispiel gegen die Basta-Politik beim Betriebsurlaub, gegen Missachtung des Schutzes der Beschäftigtendaten und für die Respektierung seiner Mitbestimmungsrechte einsetzt. Mit dem Angriff auf eines seiner Mitglieder sollen die Mitglieder des Gremiums eingeschüchtert und andere Beschäftigte abgeschreckt werden, zukünftig für die Interessen der FU-Beschäftigten einzutreten.

Da der GPR selbstverständlich dem Antrag der Dienststelle die Zustimmung verweigert hat, müsste diese nach der Gesetzeslage nun vor das Berliner Verwaltungsgericht ziehen, um die fehlende Zustimmung des GPR ersetzen zu lassen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir keine Information, ob die FU das tun wird.

Wir fordern die sofortige Rücknahme des Antrags auf Kündigung!

Wir werden jetzt und in Zukunft Angriffe auf engagierte Kolleginnen und Kollegen nicht dulden!

Skandal im Skandal: Das Verhalten des Personalrats Dahlem (PRD)

Der betroffene Kollege war zum Zeitpunkt des Kündigungsantrags auch Mitglied des Personalrats Dahlem. Daher musste die Dienststelle einen entsprechenden Antrag auch an den PRD stellen. Ob man es nun glaubt oder nicht: Dieser „Personalrat“ hat beschlossen, dem Kündigungsantrag der Dienststelle zuzustimmen! Deutlicher kann man nicht zeigen, wessen Interessen man eigentlich vertritt. Welchen Schutz können Beschäftigte, die das Pech haben, wiederholt länger zu erkranken, von einer solchen „Interessenvertretung“ (oder soll man sagen Interessenwegtretung?) noch erwarten, die nicht einmal ihr eigenes Mitglied schützt?

Wir weisen vorsorglich darauf hin, dass es nächstes Jahr die Möglichkeit geben wird, bei den Wahlen Personalräte zu wählen, die ihre Aufgabe ernst nehmen und sich nicht als Unterabteilung der Personalabteilung verstehen.

Lassen Sie die engagierten Kolleginnen und Kollegen nicht allein, zeigen Sie sich solidarisch und – am besten – machen Sie mit bei uns, werden Sie wie hunderte Andere an der FU ver.di-Mitglied! Gemeinsam sind wir stark, und mit vielen stärker!

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