Palästinasolidarische Menschen als die „Bösen“ in den Medien?

17.02.2024, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Während der Genozid in Gaza weiter voranschreitet, werden der Protest dagegen sowie Palästinenser:innen als das Böse schlechthin dargestellt. Dies offenbart den rassistischen Charakter der deutschen Medienlandschaft.

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Foto: Klasse Gegen Klasse

Man möchte meinen, in einem demokratischen Staat wie Deutschland kann man auf eine vielseitige Berichterstattung der Medien über aktuelle Ereignisse erwarten – und keine rassistische Selektivität, die sich insbesondere in Meldungen über Ereignisse im Zusammenhang mit dem Genozid in Gaza zeigt.

So werden vor allem palästinasolidarische Demonstrant:innen als aggressiv, antisemitisch und entmenschlicht diffamiert – Zionist:innen jedoch als die „Guten“, die jede Berechtigung haben, für ihre menschenfeindlichen Ziele zu demonstrieren. 

Während beispielsweise auf dem Titelbild eines Zeit Online Artikels über die Kundgebung an der Freien Universität am 8. Februar der „friedliche Israel-Unterstützer“ abgebildet wird – der, dazugesagt, fünf Minuten später die friedlich Demonstrierenden der palästina-solidarischen Kundgebung als Terroristen beleidigte und fröhlich rechtsextreme Parolen wie „Mögen eure Dörfer brennen“ sang, indessen ein propalästinensischer Demonstrant gerade richtig für das Titelfoto im passenden Moment geknipst wurde, um als aggressiver, schreiender Sündenbock zu gelten.

Gleichzeitig steigt die Polizeipräsenz und die Repression insbesondere gegen Palästinenser:innen und solidarischen Menschen weiter an und wird durch die Politik unter dem Vorwand der historischen Verantwortung, gegen Antisemitismus in jeder Form vorzugehen, legitimiert. Doch ist es wirklich antisemitisch, gegen einen Genozid, der bis jetzt über 30.000 Opfer – darunter größtenteils Kinder und Frauen –  zu demonstrieren? Oder ist das nur das einseitige, rassistische Bild, das uns durch die Medien vermittelt wird, um das Gefühl einer existentiellen Bedrohung von jüdischen Menschen durch die Proteste und vermeintlichen „Sicherheits“-Maßnahmen dagegen zu erzeugen? 

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