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Non-Citizens in München: Erklärung nach sechs Tagen Protest

13.09.2016, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Seit einer Woche protestieren Geflüchtete am Sendlinger Tor in München für ein Bleiberecht für alle Menschen. Wir dokumentieren hier eine Erklärung vom gestrigen Montag.

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Wir sind Non-Citizens. Das heißt, wir sind entrechtete Menschen, die innerhalb dieser Gesellschaft als Außenseiter*innen leben. Mit unserem Protest wollen wir diesen Status überwinden.

Trotz aller Gefahren der Flucht waren wir gezwungen, unsere Heimatländer zu verlassen. Denn dort herrschen menschenunwürdige Bedingungen, wie Krieg, Repression, Diskriminierung und Armut. Viele von uns sind bei diesem Versuch ums Leben gekommen, weil die europäischen Staaten an ihren Grenzen Mauern gezogen haben. Auf diesem Weg sind viele Kinder verschwunden.

Wir haben es geschafft, nach einer unerträglichen Reise in Deutschland anzukommen. Unser einziger Wunsch war, als Menschen behandelt zu werden. Doch uns wurden die demokratischen Rechte nach etlichen Asylrechtsverschärfungen entzogen und wir stehen aufgrund der rassistischen Hetze und der Einsperrung in den Erstaufnahmelagern in Isolation zum Rest der Gesellschaft. Vielen von uns droht die Abschiebung.

Unsere Stimme bleibt ungehört, obwohl alle Zeitungen tagtäglich in ihren Schlagzeilen von der sogenannten Flüchtlingskrise sprechen.

Deshalb haben wir uns selbstorganisiert und die Lager verlassen. Wir möchten mit der Gesellschaft in Dialog treten. Wir laden Münchener*innen und insbesondere die Presse, die Parteien und die Gewerkschaften ein, mit uns zu sprechen, um diesem menschenunwürdigen Zustand gemeinsam ein Ende zu setzen.

Wir fordern:

  • Sofortiger Stopp aller Abschiebungen
  • Politische Anerkennung aller Asylanträge

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