München: „Wir müssen an unseren Universitäten das Schweigen durchbrechen“

03.12.2023, Lesezeit 4 Min.
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Bild: Ricarda Julia (KGK)

Trotz Wintereinbruch fand in München eine propalästinensche Kundgebung statt. Etwa 300 Demonstrierende forderten den sofortigen Stopp des Genozids in Gaza.

Während Veranstaltungen wie das Bundesligaspiel des FC Bayern und die Heim- und Handwerksmesse in München abgesagt wurden und der Flughafen sowie nahezu der gesamte Nah- und Fernverkehr lahmgelegt waren, trotzten etwa 300 Menschen gestern auf dem Münchner Königsplatz dem Wetter. Eine bayernweit organisierte Demonstration gegen den Genozid in Gaza konnte aufgrund der Wetterlage leider nicht stattfinden. Doch auch ohne überregionale Mobilisierung forderten die Teilnehmenden Frieden und Freiheit für Palästina.


Unser Genosse Liam hielt stellvertretend für das am 15. November gegründete Unikomitee für Palästina eine Rede, in der er darlegte, weshalb wir die Solidarität mit Palästina an unsere Hochschulen tragen müssen:

Da wir in den letzten Wochen immer auf der Straße waren, haben wir uns entschlossen, als Studierende der Universitäten dieser Stadt, der LMU, der TUM, der katholischen Stiftungshochschule und weiteren uns selbst zu organisieren. Die Mobilisierung muss weitergehen und es ist umso notwendiger, an unseren Universitäten darüber zu sprechen und das Schweigen zu durchbrechen.


Schon seit 56 Tagen gehen wir auf die Straßen, um gegen den Genozid in Gaza, gegen die militärische und strategische Unterstützung Israels und die Besatzungs- und Siedlungspolitik zu demonstrieren und zu kämpfen. Damit unsere Stimmen laut sind und im Zweifelsfall auch nicht von den leitenden Strukturen unserer Hochschulen klein gehalten werden können, wurde dieses Unikomittee selbst organisiert gegründet. Als Studierende werden wir die Forderung nach dem Ende des Genozids in Gaza und der Freiheit für Palästina immer wieder betonen. Damit folgen wir Beispielen, die es auch international gibt, wie etwa an Universitäten in den USA, in Frankreich und Italien.

Wir fordern auch, dass all jene Kooperationen mit israelischen Universitäten, die vor allem auf militärischer Ebene stattfinden, für die die TUM sinnbildlich in dieser Stadt steht, beendet werden müssen.

Mit Waffen der Kritik tragen wir unsere Solidarität mit Palästina also nicht nur auf die Straße, sondern auch an den Ort, an dem wir täglich sind: die Universität. Deswegen haben wir in München und Berlin schon Aktionskomitees gegründet, die sich palästinasolidarisch zeigen. Unser Ziel ist es, eine Jugendbewegung aufzubauen, die, ausgestattet mit einem antiimperialistischen, antirassistischen, feministischen und internationalistischen Programm, an der Seite der Arbeiter:innenklasse kämpft. Dadurch wollen wir auch unsere eigenen Universitäten und Hochschulen zurückgewinnen, denn sie gehören unter die Kontrolle der Studierenden und der Beschäftigten.

Wir rufen daher für nächsten Mittwoch, den 6. Dezember um 16 Uhr alle zu einer Kundgebung am Geschwister-Scholl-Platz vor dem Hauptgebäude der LMU in München auf. Als Studierende zeigen wir unsere Solidarität und fordern ein sofortiges Ende des Krieges! Freiheit für Palästina!

Kommt zur Kundgebung vor der LMU

Kundgebung des Münchner Unikomitees für Palästina
Mittwoch, 6. Dezember, 16 Uhr
Geschwister-Scholl-Platz

Das Münchner Unikomitee für Palästina erreicht ihr auf Instagram.

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