Merkel vor Pegida: „Was macht uns Deutsche aus?“

23.09.2017, Lesezeit 2 Min.
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Auf ihrem letzten Wahlkampfauftritt in München bläst Merkel ins nationalistische Horn. Damit versucht sie die AfD-Anhängerschaft zu umschmeicheln.

Es war eine gruselige Versammlung am Freitag Abend auf dem Münchner Marienplatz. Während die bayerische und die deutsche Nationalhymne erschallten und CSU-Granden ihre Hände auf ihre Herzen legten, war es plötzlich relativ still. Die vorherigen Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel, CSU Generalsekretär Andreas Scheuer und Joachim Herrmann waren in einem Pfeifkonzert von AfD-Anhänger*innen und Nazis von Pegida und den Identitären untergegangen. Zuvor hatte Merkel versucht, sie zu umschmeicheln.

In ihrer Rede schwadronierte sie davon, „was uns Deutsche“ ausmache. Darauffolgend beschwor Andreas Scheuer das Vaterland. Unterbrochen wurde die traute Stille der Nationalhymne von Linken Gegendemonstrant*innen, die „Hoch die internationale Solidarität“ riefen. Sie wandten sich gegen den Rassismus von Merkel und der AfD und gegen die Prekarisierung, die mit der rassistischen Spaltung vertieft wird. Während Merkel die Rechten umwirbt, zeigten sie, dass wirkliche Opposition gegen die neoliberale und kriegstreiberische Politik von Merkel und der GroKo nur antirassistisch und internationalistisch sein kann. Der Auftritt der Linken war von Pöbeleien der Rechten begleitet („Ihr werdet schon noch sehen, wo ihr hinkommt“) und gefiel auch der Polizei nicht, die sie abschirmte und am Ende der Demo eine Person willkürlich aus der Demo zog.

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