Kolleg*innen des Botanischen Garten setzen R2G unter Druck

29.10.2016, Lesezeit 2 Min.
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Der Arbeitskampf am Botanischen Garten ist nach über 40 Monaten tariflosem Zustand erfolgreich beendet worden. Das beinhaltet zwar eine schrittweise Angleichung der Löhne an den Tarifvertrag der Länder (TV-L), aber auch eine Kündigungsklausel. So kann die FU den Vertrag kündigen, falls der Berliner Senat im nächsten Doppelhaushalt nicht die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Deshalb setzen die Kolleg*innen am 2. November die zukünftigen Koalitionspartner unter Druck.

„Der Spuk ist nicht vorbei…“ heißt es im Aufruf der ver.di Betriebsgruppe Botanischer Garten/Botanisches Museum. Am Mittwoch, den 2. November, werden die Kolleg*innen vor dem Roten Rathaus in Berlin demonstrieren. Dort finden am Mittwochmorgen die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linkspartei statt, rot-rot-grün (R2G).

Während laut der Jungen Union unter RG2 das Gespenst des Kommunismus in den Senat einzieht, lauert für die Kolleg*innen des Botanischen Gartens hinter dem abgeschlossenen Tarifvertrag eher das Gespenst sozialer Kürzungspolitik. Denn letztlich hat die Koalition es in der Hand, den Erfolg der Kolleg*innen zu festigen oder zunichte zu machen. So hat der Senat zwar die volle Ausfinanzierung der FU zugesagt. Die Kolleg*innen trauen dem Frieden jedoch nicht. Und dazu haben sie auch allen Grund. Waren es doch SPD und PDS (heute Linkspartei), die vor rund 10 Jahren selbst Ausgliederungen am Botanischen Garten und auch an der Charitè beschlossen haben. Nachdem die Kolleg*innen im Sommer schon während der Tarifverhandlungen auf den Parteitagen von SPD und Linken auftraten, lassen sie auch nach dem Tarifabschluss nicht locker.

Wir werden den Kampf der Kolleg*innen weiterhin unterstützen. Denn letztlich haben sie etwas geschafft, was seit über 10 Jahren in Berlin niemandem gelungen ist. Durch ihre Aktionen, ihre Streiks und auch die Solidarisierung mit studentischen Kämpfen und anderen Sektoren der Arbeiter*innenklasse haben sie den Senat und die FU bezwungen. Doch schon die Klauseln in der Einigung bieten die Möglichkeit für weitere Angriffe auf die Kolleg*innen. Deshalb müssen wir den Erfolg gemeinsam verteidigen. Kommt am Mittwoch vor der Arbeit oder der Uni um 8 Uhr zum Roten Rathaus und zeigt eure Solidarität mit den Kolleg*innen!

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