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HU erhöht Druck auf besetzende Studierende

10.02.2017, Lesezeit 3 Min.
Gastbeitrag

In der vierten Woche der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität erhöht die Uni-Leitung weiter den Druck – auf dem Rücken der Studierenden. Die Besetzer*innen veröffentlichten gestern eine neue Stellungnahme.

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Die Besetzer*innen des Instituts für Sozialwissenschaften bedauern außerordentlich die Entscheidung der Universitätsleitung, ihr Angebot auszuschlagen; bereits seit der Vollversammlung am 6.2. sollte ein Großteil der Seminarräume im besetzten Gebäude zur Verfügung gestellt werden, damit Lehrveranstaltungen wieder stattfinden können. Zunächst erfolgte trotz der angeblichen „Unzumutbarkeit der aktuellen Situation“ keine Reaktion von Seiten des Dekanats oder der Institutsleitung.

Eine Besetzerin erklärt dazu:

Unser Angebot an die Institutsleitung war ein Akt der Solidarität mit unseren Kommiliton*innen. Viele studieren unter prekarisierten Bedingungen und können Prüfungen, zum Beispiel aufgrund von BAfÖG-Rahmenbedingungen, nicht einfach aufschieben. Mit der gestrigen Ablehnung unseres Angebots und seiner Verhandlungsunwilligkeit nimmt das Institut nun den Ausfall von Kursen in Kauf. Diese Entscheidung geht zu Lasten der Studierenden und wird von uns aufs Schärfste missbilligt.

In einem Gespräch zwischen den Besetzer*innen und der Präsidentin der HU sowie weiteren Beteiligten wurde die Position der Präsidentin deutlich.

Dazu eine Sprecherin:

Eine Politisierung und Öffnung des universitären Raums ist nicht erwünscht und soll verhindert werden. So wurden Plakate an den Wänden der besetzten Räume als „unzumutbares Hindernis für Lehrveranstaltungen“ dargestellt. Das ist natürlich Quatsch. Die Präsidentin baut nun Druck auf, indem sie unverhohlen von der „Aufhebung der Duldung“ spricht und mit Konsequenzen droht. Aber: Wir lassen uns nicht einschüchtern!

Die Besetzer*innen stehen mit ihrem Protest nicht allein. Eine Veranstaltung zur Vernetzung mit verschiedenen Mieter*innen- und Stadtinitiativen am Dienstag erfuhr großen Zulauf und die Solidarisierung der verschiedenen Initiativen mit dem Protest zeigt, dass er viele Menschen aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft einschließt.

Abschließend erklärt eine Sprecherin:

Die Situation ist zugespitzt, trotzdem laden wir alle Lehrenden dazu ein, in unseren Räumen ihre Veranstaltungen ohne inhaltliche Beeinflussung abzuhalten. Auch alle Studis, die nicht direkt am Protest teilnehmen sind weiterhin eingeladen, an das Institut zu kommen. Auch wenn Präsidium und Institut in einer Trotzhaltung verharren, stellen wir allen Studierenden die Räume im Zeitraum von 8-14 Uhr zum Lernen zur Verfügung. Zusätzlich unterstützen wir sie bei ihren Klausurvorbereitungen durch Lernveranstaltungen, die von anderen Studierenden ausgerichtet und organisiert werden.

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