Holm muss gehen? Wir bleiben hier!

18.01.2017, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Seit Mittwoch nachmittag ist das Sozialwissenschaftliche Institut der Humboldt-Universität besetzt. Wir veröffentlichen die Pressemitteilung der Studierenden.

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Heute haben wir, die Studierendeninitiative „Uni von Unten“, das Institut für Sozialwissenschaften besetzt. Dies ist unsere Antwort auf die politische Entscheidung, den kritischen Sozialwissenschaftler und Dozenten Andrej Holm zu entlassen.

Mit seiner Entscheidung setzt sich das Präsidium über die Wünsche eines Großteils der Studierenden hinweg. Die Mehrheit der Studierenden schätzt Andrej Holms Beiträge in Lehre und Forschung: Kritische Forschung, die sich nicht scheut, aktiv stadtpolitische Missstände anzusprechen und aktiv zu werden, ist genauso Andrejs Markenzeichen wie eine innovative, spannende und engagierte Lehre.

Die Argumentation, die Entscheidung beruhe auf juristische Sachzwänge, die keinen Spielraum offen lasse, ist falsch: Die juristische Sachlage wurde in den letzten Tagen und Wochen von verschiedenen Jurist*innen öffentlich kontrovers diskutiert. Das zeugt vom Spielraum, den das Präsidium bei seiner Entscheidung hatte. Es handelt sich also um eine politische Entscheidung, mit der das Präsidium dem Willen weiten Teilen der Studierenden in den Rücken fällt.

Dieser Entscheidung widersprechen wir hiermit. Unsere Forderungen sind die Folgenden
1. Eine Revision der Entscheidung des Präsidiums, Andrej Holm zu entlassen

Falls dies nicht möglich ist:
2. Die Schaffung einer neuen, unbefristeten Stelle am Lehrbereich „Stadt- und Regionalsoziologie“ am Institut für Sozialwissenschaften!

Mit Andrej Holm würde das ISW einen ausgewiesen kritischen und aktiven Dozenten verlieren. Wir nehmen jetzt, da uns die Universität ein kritisches Studium zunehmend erschwert, unsere Bildung selbst in die Hand. Wir setzen dem tristen Unialltag in den kommenden Tagen ein umfangreiches kritisches Seminar- und Diskussionsprogramm entgegen.

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