Gorillas-Streik: Kein Unternehmen darf das Recht haben, willkürlich Arbeiter:innen zu feuern!
Nachdem beim Online-Supermarkt Gorillas in Berlin ein Kollege entlassen wurde, sind die Beschäftigten in den wilden Streik getreten. Was sind ihre Forderungen?
“We want Santi back” riefen am Donnerstag die Arbeiter:innen bei Gorillas einem Manager entgegen. Sie meinen, dass ihr Kollege Santiago wieder eingestellt werden soll. Ohne Vorwarnung und ohne schlüssige Begründung hatte die Geschäftsleitung den Fahrradkurier gefeuert. Dies war möglich, weil er noch in der 6-monatigen Probezeit war.
Dagegen sind die Beschäftigten in den Streik getreten und haben die Zugänge zum Lager mit ihren Fahrrädern blockiert. Denn sie wissen: Jederzeit kann die Willkür des Gorillas-Managements auch sie treffen. Die Probezeit ist sehr lang und verdammt sie zu einem halben Jahr von Ungewissheit und Angst. Daher stellten die Streikenden zudem die Forderung auf, die Probezeit komplett abzuschaffen. Und sie sagen, dass es keine Kündigung ohne vorherige Abmahnung geben darf.
Der Anspruch auf Kündigungsschutz ist ein elementares Recht, welches die Arbeiter:innenbewegung in Deutschland bereits vor Jahrzehnten erkämpft hat. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen versucht, dies auszuhöhlen. Der Kampf der Beschäftigten bei Gorillas für ihren Kollegen Santiago geht damit alle Arbeiter:innen an.
Besonders in der jetzigen Krise kann eine Kündigung ohne Vorwarnung Menschen in größte Not bringen. Mit seinem Visum bekommt Santiago keine Sozialhilfe und so gab er an, nicht zu wissen, wie er seine Miete zahlen soll. Kein Unternehmen darf das Recht haben, durch willkürliche Kündigungen mit den Existenzen ihrer Beschäftigten zu spielen.
Hier findest du eine Bilderserie zum Streik:
und hier solidarisiert sich unser Genosse und Lieferando-Rider Yunus: