Filialschließungen und Stellenabbau bei Primark

28.04.2023, Lesezeit 2 Min.
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Foto: Hazel Nicholson

Inflation und Krise sind nun auch beim in Irland sitzenden internationalen Billigmode-Discounter Primark angekommen. Auch hier trifft es natürlich mal wieder die Arbeiter:innenklasse.

Der Konzern hat weltweit rund 73.000 Angestellte, 427 Filialen und ist selbst Teil von Associated British Foods, ein börsennotiertes Unternehmen, das ansonsten primär in der Lebensmittelindustrie tätig ist.

Nun sollen in Deutschland 420 Arbeitsplätze abgebaut und vier der 30 Filialen geschlossen werden. Des Weiteren sollen viele der anderen bestehenden Niederlassungen verkleinert werden. Vergangenen Monat wurden bereits zwei Geschäfte in Berlin und Weiterstadt geschlossen. Begründet wird dies mit einer gesunkenen Nachfrage und Rentabilität, obwohl der Konzern einen Gewinn von 773 Millionen Euro verzeichnen kann und beispielsweise nach Osteuropa weiter expandiert.

Jedoch ist das keine vereinzelte Erscheinung, denn allein in diesem Quartal sind schon 27 Mode- und Schuhunternehmen insolvent gegangen, im Vergleich zum Vorjahr ist das mehr als eine Verdopplung. So hatte der deutsche Modekonzern Ahlers bereits am Montag Konkurs angekündigt. Hier sind ebenfalls rund 400 Angestellte betroffen.

Was uns das vor allem zeigt: Die Rezession in diesem Sektor, bedingt durch die derzeitige Krise und Inflation, welche auch Folge des Krieges in der Ukraine ist, wird auf die Arbeiter:innen, die bereits tagtäglich für den Profit dieser Konzerne und ihrer Aktionäre für Niedriglöhne schuften, abgewälzt.

Um das abzuwenden, braucht es die Vernetzung und Organisierung der Beschäftigten, die für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen. Einen möglichen Ausweg bieten hier eine Ausgliederung sowie eine Verstaatlichung unter Arbeiter:innenkontrolle der betroffenen Firmen. Angesichts dessen ließe sich auch eine Umstellung des Verkaufs auf Textilien aus Produktion mit besseren Arbeitsbedingungen erreichen, die beim derzeitigen Unternehmensprinzip von “Fast Fashion” nicht möglich sind.

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