Faschist*innen wollen der libyschen Küstenwache und Frontex die Arbeit abnehmen

15.06.2017, Lesezeit 2 Min.
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Seit einiger Zeit läuft eine rechte Kampagne gegen die Hilfsorganisation Sea Watch, die sich auf dem Mittelmeer um in Seenot geratene Geflüchtete kümmert. Ganz vorne dabei, Faschist*innen die mit eigenen Schiffen die Rettungsaktionen von Sea Watch behindern möchten.

Die Hilfsorganisation Sea Watch existiert seit Mai 2015 mit dem Ziel, Geflüchteten im Mittelmeer das Leben zu retten. Da sie sich nur durch private Spenden finanziert, startete sie einen Aufruf, um ein Boot zu erwerben. Mit diesem Boot organisiert sie seitdem Rettungsaktionen im Mittelmeer.

Nun haben Faschist*innen der „Identitären Bewegung“ einen eigenen Spendenaufruf veröffentlicht, mit dem Ziel ein Boot zu kaufen, um die Rettungsaktionen von Sea Watch zu stören.

Tatsächlich jedoch sieht sich Sea Watch schon seit dem letzten Jahr von Störaktionen betroffen. Doch nicht Faschist*innen machen ihr zu schaffen, sondern die libysche Küstenwache, die auch Unterstützung von der deutschen Regierung erhält. Die Europäische Union (EU) und ihre Grenzschutzorganisation Frontex arbeiten eng mit der libyischen Küstenwache zusammen, um Geflüchtete an der Überquerung des Mittelmeers zu hindern. Sie geben Milliarden für den Grenzschutz aus, doch alleine im vergangenen Jahr starben mehr als 9.000 Menschen im Mittelmeer – seit 2000 sind es über 200.000.

Zusammen mit der libyschen Küstenwache und der deutschen Regierung wollen Faschist*innen nun der Hilfsorganisation Sea Watch zusätzlich Druck machen. Hauptproblem für Sea Watch und flüchtende Menschen ist aber weiterhin der europäische Imperialismus, der die libysche Küstenwache aufrüstet und gleichzeitig die Bedingungen von Elend und Krieg schafft, die Millionen in die Flucht treibt.

Hier wird die Verbindung zwischen Faschist*innen und dem bürgerlichen Staat abermals deutlich. Nazis morden, der Staat schiebt ab, das ist das selbe Rassist*innenpack!

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