Es ist AKUT: Am 8. März für ein neues Gesundheitssystem auf die Strasse!

08.03.2020, Lesezeit 3 Min.
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Lange Schichten. Schlechte Bezahlung. Überlastung. Körperliche und psychische Erkrankungen. Burnout. Personalmangel. – All das sind Realitäten der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen. Es ist eine kapitalistische Realität, die Streiks als Antwort braucht.

Wie in vielen Sektoren, in denen überwiegend weibliche und migrantische Beschäftigte arbeiten, ist das deutsche Gesundheitssystem darauf aufgebaut, diese auszubeuten. Und das zugunsten von Profiten, nicht, um eine flächendeckende, ganzheitliche und kostenlose Versorgung für alle zu gewährleisten. Wie auch unsere Arbeitsbedingungen werden nämlich auch die gesamten bundesweiten Versorgungsstrukturen immer schlechter.

Deshalb müssen wir am 8. März auf die Straßen gehen. Historisch gesehen ist das unser Tag. 1908 haben in New York an diesem Tag tausende weibliche Arbeiterinnen gegen ihre katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen gestreikt. Daraufhin wurde der Tag als Frauenkampftag festgelegt. Wir lernen daraus: Kämpfen bringt etwas. Nicht nur für uns selbst, sondern auch für alle zukünftigen Generationen. Dass wir heute so viel mehr Rechte haben als Frauen früher, ist das Resultat ihrer Kämpfe.
Doch es ist noch ein weiter Weg zu gehen, wenn wir sehen, unter welchen Bedingungen viele Frauen arbeiten und leben. Eine Welt, in der es wirkliche Gleichberechtigung gibt, gibt es auch keine Ausbeutung mehr.

Wie können wir heute kämpfen? Als Belegschaft im Krankenhaus werden wir immer weiter gespalten. Unsere Kolleginnen aus der Wäsche, aus der Küche, aus der Reinigung werden outgesourct. Krankenhäuser werden privatisiert. Auf den Personalmangel wird mit Zeitarbeit und Scheinselbstständigkeit geantwortet.
Durch diese Trennungen sind wir zu großen Teilen nicht gemeinsam gewerkschaftlich organisiert. Alle versuchen, irgendwie durch den Alltag zu kommen und sind nicht mehr Teil einer großen Gruppe, die gemeinsam einen Betrieb am Laufen hält.

Wir als AKUT organisieren uns als Beschäftigte am Krankenhaus. Aus den vergangenen Jahrzehnten haben wir gelernt, dass Politik von oben uns nicht hilft. Dass sich die Situation sogar verschlechtert, wie durch die Einführung des DRG-Fallpauschalensystems 2004.

Wir denken, dass wir, diejenigen, die genau wissen, wo die Probleme liegen, die sind, die am besten dafür kämpfen können und müssen. Weil wir uns nicht ausbeuten lassen wollen, damit andere davon profitieren, sondern weil wir unsere Arbeit gut machen wollen, ohne daran kaputt zu gehen!
Dazu brauchen wir eine gemeinsame Organisierung in den Gewerkschaften, die Streiks fordert, die nicht nur ab und zu stattfinden und kaum etwas verbessern, sondern die politisch sind und dieses Gesundheitsystem erneuern.

An diesem Tag, dem 8. März, sind unsere Forderungen politisch!

  • Arbeitszeitverkürzung zu vollem Lohnausgleich!
  • Schluss mit rassistischem Outsourcing unserer migrantischen Kolleg*innen! Für einen einheitlichen Tarifvertrag!
  • Mehr Personal! Gesunde Arbeitsbedingungen für eine gute Gesundheitsversorgung!
  • Für 24 h Kinderbetreuung in unseren Betrieben für unsere Kolleg*innen mit Kindern!
  • Für eine Erneuerung der Ausbildungen – Auszubildende sind keine billigen Arbeitskräfte!

Kommt in die Gewerkschaften, lasst uns Streiks organisieren und für diese Ziele kämpfen. Kommt zu unseren Treffen von AKUT und lasst uns diskutieren!

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