Botanischer Garten: Neu gebautes Viktoriahaus blieb wegen Personalmangel geschlossen

10.03.2017, Lesezeit 2 Min.
1

Es gibt zu wenig Personal im Botanischen Garten, dass das erst gebaute Viktoriahaus geschlossen bleiben musste. Wir spiegeln die Pressemitteilung von ver.di dazu.

ver.di-Presseinfo Nr. 51 vom 9. März:

„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für den Botanischen Garten Berlin eine sofortige Verbesserung der Finanz- und Personalausstattung sowie von den Verantwortlichen bei Senat und Freier Universität ein tragfähiges Konzept zu Lösung der drängenden Probleme. Die Personalsituation am Botanischen Garten hat vergangene Woche dazu geführt, dass das neu gebaute Viktoriahaus geschlossen bleibt. ver.di schlägt wegen der desaströsen Personalausstattung schon seit Jahren Alarm.

Die drastischen Kürzungen der Landesmittel wurden seitens der Freien Universität über Jahre ohne Rücksicht auf Verluste an den Botanischen Garten und seine Beschäftigten weitergegeben. Noch vor mehr als 30 Jahren waren 110 Gärtner im Botanischen Garten angestellt, aktuell sind es 70. Leisteten die Gärtner 1980 knapp 230.000 Arbeitsstunden, waren es 2016 nur noch etwa 120.000 Arbeitsstunden pro Jahr. Der Arbeitsumfang ist jedoch nicht weniger geworden – mit der Folge von Arbeitsverdichtung und Überstundenaufbau. Für die Gärtner/innen hat längst ein Wettlauf um den Erhalt des eigenen Pflanzenbestandes begonnen, häufig auf Kosten der eigenen Gesundheit.

Ergebnis der Sparpolitik ist allerdings nicht nur das schleichende Outsourcing an Fremdfirmen, die Arbeitsverdichtung oder das jahrzehntelange Lohndumping, sondern auch die Stilllegung ganzer Flächen wie der beliebten Schmuckgärten oder nun des Viktoriahauses.

Schon im Jahr 2003 hat es den Versuch gegeben, den Botanischen Garten zu schließen. Dieses Vorhaben erwies sich für die Berliner Regierung als höchst unpopulär. 70 000 Unterschriften brachten das zum Ausdruck. In den Verhandlungen zu den Hochschulverträgen zwischen Senat und den Universitäten könnte eine finanzielle Ausfinanzierung des gesamten Botanischen Gartens als gemeinsame Aufgabe verbindlich vereinbart werden.

ver.di fordert eine umgehende Lösung der Probleme, zu der eine ausreichende Finanzierung des Gartens sowie eine entsprechende Personalausstattung gehören. Es kann nicht sein, dass die FU Berlin schleichend den Botanischen Garten privatisiert und keine Mittel für den Garten aufwendet. Die Gewerkschaft fordert den Senat auf, sich zur Verantwortung gegenüber dem Berliner Kulturgut zu bekennen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen.“

Mehr

Mehr zum Thema