Aufstand der Töchter geht weiter: Ab Mittwoch Streik an der Charité

15.05.2017, Lesezeit 3 Min.
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Am Montag kündigte die Gewerkschaft ver.di an, dass ab Mittwoch, den 17. Mai, bis zum 21. Mai an der CFM gestreikt wird. Dieser Kampf gegen Prekarisierung verdient unsere vollste Solidarität.

Seit fast elf Jahren kämpfen die Beschäftigten der ausgegliederten Charité-Servicetochter CFM (Charité Facility Management) für einen Tarifvertrag. Auch in den vergangenen Monaten fanden immer wieder Warnstreiks statt. „Jetzt legen wir ’ne Schippe drauf“, kommentierte ein CFM-Beschäftigter den Streikaufruf, in dem es heißt:

Die CFM hat auch nach acht Monaten Verhandlung noch immer kein Angebot vorgelegt, das die notwendige Verbesserung unserer Löhne bringen würde – 10 Euro sind bei weitem nicht genug!

Nicht mal bei der Reduzierung der Befristungen oder der erzwungenen Teilzeit will sich die CFM bewegen. Jetzt wird es Zeit zu zeigen, dass wir auch anders können. Bisher haben wir kurze Streikphasen vor oder nach Wochenenden gemacht, um die CFM und die Charité hier gezielt zu treffen. Jetzt weiten wir unsere Streikaktivitäten aus. Diesmal bleiben wir länger draußen.

Zum Streik aufgerufen sind alle Beschäftigten der CFM sowie alle von der Charité an die CFM gestellten Beschäftigten. Konkret fordern sie:

– Die Anwendung des Tarifvertrags der Charité für die CFM
– keine sachgrundlosen Befristungen mehr
– Recht auf Stundenaufstockung für Teilzeitkräfte

In der Pressemitteilung von ver.di wird auf die Verantwortung des Berliner Senats hingewiesen:

Auch nach vier Monaten rot-rot-grüner Koalition merken die Beschäftigten von dieser Vereinbarung nichts. Scheinbar sind sie mal wieder die Leidtragenden, während sich die Politik nicht darüber einigen kann, wer für die Mehrkosten der Lohnerhöhung aufkommt.

Die Streikenden wollen nun den Druck erhöhen:

Mit jedem Tag, an dem nicht gekocht , nicht gereinigt, nicht geliefert, nicht archiviert und nicht patrouilliert wird, nehmen die Probleme der Charité zu.

Um das durchzusetzen, ist breiteste Solidarität notwendig: von Charité-Beschäftigten, von Studierenden, von der Berliner Bevölkerung insgesamt, und von anderen im Kampf befindlichen Arbeiter*innen. Ein Beschäftigter der Vivantes Service Gesellschaft meinte entsprechend:

Gemeinsam werden wir für die ordentliche und rasche Umsetzung des Koalitionsvertrages der Politik und den Geschäftsführungen immer wieder auf die Füße treten. Es ist gut diesen Kampf nicht alleine führen zu müssen, sondern mit Verbündeten.

Wer die Beschäftigten unterstützen will, kann sie jeden Tag an verschiedenen Charité-Standorten besuchen, bei den Streikposten und bei der Streikkundgebung:

Tägliche Streiktermine

Treffpunkt Streiklokal immer ab 8:00 Uhr. Streikversammlung/Kundgebung um 11 Uhr

Mittwoch, 17.5.: CVK – Mittelallee 11, 13353 Berlin

Donnerstag, 18.5.: Mitte CCO – Charitépl. 1, 10117 Berlin

Freitag, 19.5.: CBF Westrampe – Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

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