ABC des Marxismus: F wie Frauenunterdrückung

13.10.2012, Lesezeit 2 Min.
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Seit Jahrhunderten kämpfen Frauen aller Länder für die Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Tatsächlich finden sich heute Frauen teils in zentralen Positionen in Politik und Wirtschaft wieder. Die große Mehrheit der Frauen ist jedoch vor allem von Jobunsicherheit und Niedriglöhnen betroffen und muss nebenbei noch die Kinder erziehen. So sind sie in prekäre Arbeitsverhältnisse gezwungen. Der Kapitalismus verstärkt eben diese Entwicklung, da es zweifellos profitabler für die Kapitalist*innen ist, wenn die Frauen Erziehung und Hausarbeit individuell erledigen, anstatt diese Aufgabe zu kollektivieren. Nur wenige können sich von diesem Schicksal auf Kosten anderer Frauen „freikaufen“, wodurch die soziale Spaltung, in die Sexismus eingebettet ist, deutlich wird.

Deshalb fordern wir die Vergesellschaftung von Kindererziehung und Hausarbeit und gleiche Löhne und Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer. Denn auch im vermeintlich aufgeklärten Deutschland müssen sich immer noch überproportional viele Frauen primär um die Erziehung der Kinder kümmern, da der Mann einen besser bezahlten Job hat. Das aktuell viel diskutierte Betreuungsgeld zeigt, wie weit wir noch von einer endgültigen Gleichberechtigung beider Geschlechter entfernt sind. Vor allem in konservativen Kreisen ist das traditionelle Frauenbild noch sehr tief verankert, aber auch in linken Gruppierungen und Gewerkschaften sind sexistische Verhaltensweisen verbreitet und überwiegend Männer in Führungspositionen anzutreffen. Dabei geht es aber eben nicht um den Kampf zwischen Männern und Frauen, ganz im Gegenteil, es geht darum, der Spaltung der lohnabhängigen Bevölkerung entgegenzutreten und letztlich den Kapitalismus zu überwinden. Dazu müssen auch Frauen das Recht haben eigene Strukturen innerhalb dieser Bewegung zu gründen. Denn Gleichberechtigung wird ihnen freiwillig nicht zukommen. Sie muss innerhalb einer revolutionären Bewegung erkämpft werden.

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