ABC des Marxismus: E wie Eigentum

09.07.2012, Lesezeit 2 Min.
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Die Geschichte des Privateigentums ist die Geschichte der Ausbeutung und Unterdrückung. Doch es geht nicht um die Geschichte irgendeines Privateigentums; es geht um jenes an den Produktionsmitteln.

Mit Aufkommen der Viehzucht, unter Verwaltung der Männer, begann das Ende des Matriarchats und damit die Unterdrückung der Frau. Es entstand Sklavenarbeit, später die mittelalterliche Fronarbeit und heute die bürgerliche Lohnarbeit. Diejenigen, die die Produktionsmittel besaßen, beuteten jene aus, die keine hatten. Dieses Verhältnis ist heute das von Bourgeoisie und Proletariat.

Es ist keine offensichtlich auf Gewalt basierende Ausbeutung mehr, sie wirkt mehr wie ein freiwilliges Miteinander. Doch dadurch, dass das Proletariat keine Produktionsmittel besitzt, ist es gezwungen, die einzige Ware zu verkaufen, die es hat: seine Arbeitskraft. Diese Arbeitskraft erzeugt mehr Wert, als ein*e Kapitalist*in für sie bezahlen muss. Dieser Mehrwert des*r Unternehmers*in, produziert vom*von der Arbeiter*in, ist sein*ihr Profit. Arbeiter*innen erhalten für ihre Arbeit also weniger, als diese Wert ist. In Zeiten der Zuspitzung des Klassenkampfes wird deutlich, dass das scheinbar gewaltfreie Verhältnis beider Klassen doch nur eine Illusion ist: Wenn Polizist*innen versuchen, Streiks aufzulösen oder besetzte Betriebe zu räumen. Die durch den Profitzwang des Kapitals erzeugten Wirtschaftskrisen werden immer zulasten der Arbeiter*innenklasse versucht zu bekämpfen. Folgen sind unter anderem sinkende Löhne und Kürzungen im Sozialsystem. Das Proletariat zeigt mit Streiks und Demonstrationen immer wieder, dass es kein Interesse am Fortbestehen dieser Ausbeutung hat. Um diese zu Überwinden, muss es die Produktionsmittel der Bourgeoisie enteignen und die Wirtschaft unter seine eigene demokratische Kontrolle stellen.

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