15. Juli in Münster: Offenes Treffen von Waffen der Kritik und KGK Workers

05.07.2023, Lesezeit 4 Min.
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Foto: Niklas K.

Nach unserer Auftaktveranstaltung zu Klassenkämpfen in Europa am vergangenen Samstag, findet am 15. Juli um 19 Uhr unser erstes offenes Treffen von “Waffen der Kritik” und “KGK Workers” Münster in der Leo Kneipe statt.

In ganz Europa konnten wir in den vergangenen Monaten massive Streikbewegungen erleben, die eine Rückkehr des Klassenkampfes bedeuten. Die Radikalität dieser Bewegungen, vor allem in Frankreich, und ihre Ablehnung des kapitalistischen Status Quo nehmen zu. Die Unzufriedenheit mit den sich verschlechternden Lebensbedingungen angesichts multipler Krisen zeigt sich mittlerweile auch in Deutschland deutlich. Dennoch werden die Bewegungen bisher noch von den Gewerkschaftsbürokratien und reformistischen Parteien angeführt, die die Kämpfe, mittels „sozialen Dialogs“ und faulen Kompromissen eindämmen. Das haben wir bei den Tarifkämpfen im öffentlichen Dienst und bei der Post erlebt. Doch die Krisen verschärfen sich, und mit ihnen wächst auch die Notwendigkeit für eine Organisation, die die Interessen der Arbeitenden und Unterdrückten konsequent vertritt.

Lokale Beispiele wie die Rückkehr der rechtsextremen Polizist:innen in ihr Amt beim SEK Münster und die gewaltsame Räumung von Lützerath, die symbolisch für das von Kapitalinteressen gesteuerte „Weiter So“ in der Klimapolitik stehen, zeigen uns, dass im bürgerlichen Staat allein mit Reformen nichts grundlegendes zu verändern ist. Trotz der spürbaren, verheerenden Folgen der Klimakrise steuert keine bürgerliche Regierung der Welt wirksam dagegen. Die Grünen, die sich für ihre klimapolitischen Forderungen haben wählen lassen, tragen die Verantwortung für die weitere Umweltzerstörung mit. Jede bürgerliche Regierung unterliegt den ökonomischen Zwängen ihres kapitalistischen Staates und verwaltet dementsprechend den Kapitalismus und seine Krisen mit. So macht es auch die LINKE in Kommunal- und Landesregierungen, wo sie unter anderem Abschiebungen, polizeiliche Repressionen gegen linke Demonstrierende und unsoziale Politik mitträgt. Besonders deutlich wurde dies in Berlin, als die LINKE in der Regierung mit SPD und Grünen den Volksentscheid “Deutsche Wohnen und Co enteignen“ verriet. Anstatt Arbeitskämpfe zu schlichten und zur Wahl einer angeblich linken Alternative aufzurufen, um damit irgendwelchen Politiker:innen hinterherzulaufen, sind wir überzeugt, dass es eine selbstorganisierte Arbeiter:innenklasse braucht, die mit radikalen Forderungen eine Gegenmacht zur herrschenden Klasse, ihrem Staat und ihrer Ideologie aufbaut.

Als Waffen der Kritik und KGK Workers wollen wir uns organisieren, um das kämpferische und revolutionäre Potential unserer Klasse zu vereinen und den Aufbau einer revolutionären Partei vorzubereiten, die dieser großen Aufgabe gewachsen ist. Die einzige Antwort auf Klimakrise, Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung wird eine Regierung der Arbeiter:innen und der Massen sein, die sich auf die breitest mögliche Rätedemokratie stützt. Dafür wollen wir kämpfen.

Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeit ist die Online-Zeitung Klasse Gegen Klasse. Sie soll Arbeiter:innen und Unterdrückten eine Stimme für ihre Anliegen und Kämpfe geben und theoretische als auch politische Hintergründe anbieten. Schreib auch du gerne einen Gastbeitrag über Erfahrungen am Arbeitsplatz oder im Studium oder mache auf lokale Themen in deiner Stadt aufmerksam.

Als Studierende und Arbeiter:innen wollen wir mit Waffen der Kritik und KGK Workers Arbeitskämpfe praktisch und theoretisch unterstützen und gleichzeitig gegen die herrschende bürgerliche Ideologie an den Universitäten kämpfen. Als nächstes organisieren wir einen Lesekreis, in dem wir “Einführung in den Marxismus” von Ernest Mandel lesen werden, der einen guten Einblick in Theorie und Praxis des Marxismus – den historischen Materialismus, die marxistische Wirtschaftstheorie, die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung und die wichtigsten taktischen und strategischen Probleme der Arbeiter:innenbewegung in unserer Zeit gibt.

Bei unserem ersten offenen Treffen am 15.Juli um 19 Uhr wollen wir als Einstieg zusammen die kurze Einleitung des Buches lesen. Es bleibt anschließend genug Zeit, sich gegenseitig in entspannter Atmosphäre kennenzulernen und über die politischen Themen zu sprechen, die euch bewegen. Wir treffen uns dafür um 19 Uhr in der Leo Kneipe und freuen uns sehr, euch dort zu sehen!

Offenes Treffen in Münster


Wann? Am 15.07. um 19:00
Wo? leo:16 Kultur- und Kneipenkollektiv, Herwarthstraße 7, 48143 Münster

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