TVStud: ein exemplarischer Kampf gegen Prekarisierung

30.01.2018, Lesezeit 3 Min.
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Am Samstag abend wollen wir von Klasse Gegen Klasse mit vielen derjenigen, die den Kampf unterstützen, und allen Interessierten über eine Zwischenbilanz und die weiteren Perspektiven des Kampfes diskutieren.

Seit Anfang des Jahres brennen die Berliner Unis wieder wie schon lange nicht mehr: Schon vier Mal streikten die studentischen Beschäftigten für einen neuen Tarifvertrag. Und sie sind noch lange nicht zufrieden. Nächste Streiks und Aktionen werden schon geplant.

Am Samstag abend wollen wir von Klasse Gegen Klasse mit vielen derjenigen, die den Kampf unterstützen, und allen Interessierten über eine Zwischenbilanz und die weiteren Perspektiven des Kampfes diskutieren.

Denn der TVStud-Arbeitskampf ist exemplarisch, und zwar aus mehreren Gründen:

• Er ist ein Beispiel für die vielen Kämpfe gegen Prekarisierung, die in den vergangenen Jahren ausgebrochen sind. Dabei haben die Kolleg*innen auch konstant die Solidarität mit anderen Beschäftigten gesucht, die sich auch gegen die permanente Verschlechterung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen wehren.
• Der Streik richtet sich auch gegen die Politik des Berliner Senats, der zum Einen mitverantwortlich für die Haushaltspolitik der Berliner Hochschulen und Universitäten ist, und zum Anderen nicht nur kein Rezept gegen steigende Mieten, Outsourcing und Tarifflucht hat, sondern diese oftmals auch noch fördert.
• Der Streik wird so demokratisch geführt wie kaum ein anderer Streik in Deutschland. Tägliche Streikversammlungen entscheiden an vielen Orten direkt über den Fortgang des Streiks. Ein für alle offener Aktivenkreis koordiniert die Streikaktionen. Und es gibt Debatten um eine noch weitere Demokratisierung des Streiks, die das traditionelle Funktionieren gewerkschaftlicher Apparate herausfordern.
• Vergangene Proteste an der Universität, wie die Bildungsstreiks vergangener Jahre, haben oft kaum mehr als marginale Änderungen erzielen und kaum längerfristige Strukturena aufbauen können. Im TVStud-Kampf etablieren dutzende Aktive neue Strukturen, die darauf abzielen, die notorische Trennung zwischen den Statusgruppen an der Universität aufzuheben und perspektivisch eine neue Art der Organisierung an der Universität und darüber hinaus ermöglichen könnten.

Wie kann der TVStud-Kampf gewonnen werden? Wie können wir die politische und gesamtgesellschaftliche Dimension dieses Kampfes weiter ausbauen, wie mehr Verbündete gewinnen?

Wir wollen euch am Samstag ins Laika einladen, um gemeinsam darüber zu diskutieren – und insbesondere, wie wir um diese Themen herum eine dynamische Gruppe an den Berliner Universitäten aufbauen können.

Im Anschluss an die Diskussion wollen wir Filme aus dem Streik schauen, gemeinsam ein paar Bier trinken, kickern und den Abend ausklingen lassen.

TVStud: ein exemplarischer Kampf gegen Prekarisierung

Zwischenbilanz und Perspektiven von TVStud und Organisierung darüber hinaus
Podium, Diskussion und Filme aus dem Streik
mit Yunuz Özgür, studentischer Beschäftigter an der FU Berlin und Mitglied der Tarifkommission
Wann? Samstag, 3. Februar, 18-20:30 Uhr
Wo? Laika, Emser Str. 131, S+U Neukölln
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