Spanien: „Wir brauchen eine große antimonarchistische und demokratische Jugendbewegung“

24.02.2021, Lesezeit 3 Min.
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Seit einer Woche gehen täglich Bilder von Mobilisierungen aus dem Spanischen Staat um die Welt, mit Tausenden von Menschen auf den Straßen und polizeilicher Repression. Unsere Genossin Lucía Nistal von der Strömung Revolutionärer Arbeiter:innen (CRT) berichtet, was dort aktuell passiert.

Seit einer Woche gehen täglich Bilder von Mobilisierungen aus dem Spanischen Staat um die Welt, mit Tausenden von Menschen auf den Straßen und polizeilicher Repression. Aber was passiert da eigentlich?

Auslöser war die Verhaftung von Pablo Hasél, einem spanischen Rapper, am Dienstag den 16.2., wegen einiger Tweets und eines Liedes, in denen er die Monarchie und das Regime kritisierte, zusätzlich zu Vorwürfen der „Verherrlichung des Terrorismus“. Die ganze Woche über fanden in ganz Spanien, mit besonderer Stärke in Katalonien, Mobilisierungen der Jugend statt, die seine Freiheit forderten.

Die Antwort der Regierung, die sich selbst als die „fortschrittlichste in der Geschichte“ bezeichnet und die die Hasels Inhaftierung zugelassen hat, war die Polizei zu schicken, um die Demonstrant:innen mit großer Härte zu unterdrücken. Das hat weitere Mobilisierungen gegen Polizeigewalt hervorgerufen.

Und der Auslöser war zwar der Fall Hasel, aber was diese Mobilisierungen zum Ausdruck bringen, ist eine tiefe Wut unter der Jugend mit mehr als 40 % Arbeitslosigkeit. Wir sehen, wie die Regierung während der Pandemie restriktive Maßnahmen vor Gesundheitsmaßnahmen stellt. Wir leben unter einem Regime, das uns nur Prekarität, Repression und eine ungewisse Zukunft bietet. Und wir dürfen nicht einmal eine korrupte Monarchie kritisieren, die wir vom Regimes des Diktators Franco geerbt haben und die Freundin der Großunternehmer:innen ist!

In diesem Zusammenhang betonen wir von der CRT und der antikapitalistischen Jugendgruppe Contracorriente die Notwendigkeit, eine große antimonarchistische und demokratische Jugendbewegung aufzubauen, die diese Wut in Organisation umsetzt. Eine Bewegung, die für die Freiheit von Hasél kämpft, den wir – trotz seiner stalinistischen Positionen – gegen den Angriff des Staates verteidigen, und für die Freiheit aller politischen Gefangenen, gegen die Repression und für die Beendigung. dieses monarchistischen Regimes. Diese Bewegung darf keinerlei Vertrauen in eine Regierung haben, die sich fortschrittlich nennt, aber die Arbeiter:innenklasse und die Jugend für die Krise zahlen lassen will, und die die Monarchie schützt. Nur eine solche Bewegung wird in der Lage sein, so einen Einfluss auf die Arbeiter:innenklasse auszuüben, dass sie die Bühne betritt, um eine Antwort gegen die Repression zu geben, für Meinungsfreiheit, um die Monarchie zu beenden und letztendlich dafür, dass die Kapitalist:innen für diese Krise bezahlen.

Freiheit für Pablo Hasél und alle politischen Gefangenen! Nieder mit der Monarchie!

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