Respekt sieht anders aus! – ÖPNV Streik in Niedersachsen

24.03.2021, Lesezeit 2 Min.
1
von Marco Verch / CCNULL

In Niedersachsen legten am Montag und Dienstag über 1.300 Beschäftigte im Nahverkehr die Arbeit nieder. Denn das Angebot der Bosse in der aktuellen Tarifverhandlung ist nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Fünf Euro pro Stunde – das ist die Differenz zwischen den Löhnen der Busfahrer:innen in Städten wie Hannover und ihren Kolleg:innen auf dem Land. Deswegen wurde in vielen kleineren Städten in Niedersachsen am Montag und Dienstag der ÖPNV bestreikt – unter anderem in Helmstedt, Lüneburg und Salzgitter. Der Streik ist eine Fortsetzung der Arbeitskämpfe der vergangenen Woche, an dem sich 1000 der 2500 Beschäftigten beteiligten und so den kompletten Nahverkehr lahm legten.

86 Cent pro Stunde mehr, und das in drei Stufen, ist viel zu wenig.

– Heiko Both, Betriebsratsvorsitzender

Gerade durch die erhöhten Risiken während der Pandemie ist dies kein ernstzunehmendes Angebot. Verdi fordert gerade mal eine Erhöhung um drei Euro und damit noch nicht einmal die Angleichung an den kommunal geltenden Tarif oder die Eingliederung in einen Flächentarifvertrag.

In der Klimafrage spielt der öffentliche Nahverkehr eine besonders große Rolle. Erstens ist der öffentliche Nahverkehr sehr wichtig, um die Gesellschaft nachhaltiger zu organisieren, und zweitens haben die Beschäftigten im ÖPNV durch ihre zentrale Rolle im öffentlichen Leben eine enorm große Kampfkraft. Sie haben die Macht, mit ihren Streiks die gesamte Gesellschaft lahmzulegen. Daher sind sie wichtige Verbündete für die Klimabewegung.

Wir wünschen den streikenden Kolleg:innen viel Kraft und Erfolg am Mittwoch, wenn es wieder in Verhandlungen geht, und bei ihrem Kampf um einen angemessenen Tarif!

Mehr zum Thema