Klassenkampf auf Spanisch

09.07.2012, Lesezeit 2 Min.
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In Asturien haben sich sieben Minenarbeiter*innen in ihrem Bergwerk eingeschlossen und wollen nicht raus kommen, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Im Juni wurde ein Generalstreik organisiert und es gibt einen Marsch der Minenarbeiter*innen von der Region Asturien, ganz im Norden des Spanischen Staates, nach Madrid. Sie wehren sich seit fast 2 Monaten dagegen, dass die Subventionen um mehr als die Hälfte gekürzt wurden, gegen die Pläne der Regierung den Bergbau in der Region in 6 Jahren komplett zu schließen und gegen die anstehende Entlassung von 8000 Arbeiter*innen. Die massive Repression der Regierung beantworten die Minenarbeiter*innen mit angemessen massiver Gegenwehr von täglichen Blockaden bis zum Einsatz von selbstgebalstelten Dynamitwerfern.

Das Vorgehen der Regierung ist Teil der allgemeinen Kürzungspläne. Der Haushalt soll in Ordnung gebracht und die spanische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig werden. Beides hat in den letzten 10 Jahren gelitten, denn die spanische Wirtschaft hat viel mehr Waren (vor allem aus Deutschland) importiert als exportiert und der Spanische Staat musste viel Geld ausgeben um seine Banken zu retten. Jetzt kommt noch die auf europäischer Ebene beschlossene „Schuldenbremse“ als Teil des Fiskalpaktes dazu.

Die Zukunft der Minenarbeiter*innen hat Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und Lebensbedingungen der Arbeiter*innen und Unterdrückten in der ganzen Region. In Folge der Kürzungspläne der Regierung droht eine massive Verarmung, dabei waren z.B. schon vor den Kürzungen die Hälfte aller Jugendlichen ohne Arbeit. Die Ausgebeuteten und Unterdrückten können ihre Interessen daher nur gegen den Willen und die Interessen der spanischen Regierung und der europäischen Kapitalist*innen durchsetzen. Würden sie die Wirtschaft kontrollieren, könnten sie die Produktion und Dienstleistungen nach ihren Bedürfnissen ausrichten.

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