Gegen politisch motivierte Entlassungen: Solidarität mit Ayham Salam!

07.06.2013, Lesezeit 2 Min.
1

Als Studierende wissen wir spätestens seit der Gründung der „Bundeskonferenz der Sprachlehrbeauftragten“ (BKSL) im Oktober letzten Jahres über die prekäre, d.h. unsichere, schlecht bezahlte und oft von Willkür durchzogene Arbeitssituation von Lehrbeauftragten im Allgemeinen und Lehrbeauftragten an Sprachenzentren deutscher Hochschulen im Besonderen. Seitdem haben wir versucht, dabei zu helfen, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und mit unseren bescheidenen Mitteln gemeinsame Wege des Protests auszuloten.

Umso bestürzter waren wir, als uns kürzlich zu Ohren kam, dass Ayham Salam, der 38 Jahre lang ununterbrochen als Lehrbeauftragter an der „Zentraleinreichtung für Moderne Sprachen“ (ZEMS) der TU Berlin, gearbeitet hat, zum Sommersemester 2013 gekündigt wurde. Offensichtlich kam es dazu, weil Salam seit Februar 2012 zum Vertreter der dortigen Sprachlehrbeauftragten gewählt wurde und seither aktiv verschiedene Entscheidungen der Geschäftsführung der ZEMS hinterfragt und kritisiert hatte.

Wir verurteilen als solidarische Studierende diese offensichtlich politisch motivierte Entlassung auf’s Schärfste und rufen alle studentischen Aktivist*innen, Hochschulgruppen und ASten dazu auf, Solidarität mit Ayham Salam zu zeigen und gegen diesen unverblümten Angriff auf die Organisation der Beschäftigten für ihre eigenen Interessen zu protestieren.

Salam schreibt in einem Eintrag auf dem Blog der BKSL: „Der kalkulierte ‚Rauswurf’ hat natürlich Früchte getragen: niemand traut sich mehr, die Geschäftsführerin zu kritisieren, niemand will die Gruppenvertretung der Lehrbeauftragten übernehmen.“

Wir können und wollen diese Situation nicht hinnehmen. Wir bekunden hiermit unsere vollste Bereitschaft, gemeinsam mit Salam, der BKSL und allen Beschäftigten an der Hochschule – seien sie befristet oder fest angestellt – gegen diese arbeiter*innen- und gewerkschaftsfeindliche Politik vorzugehen und gemeinsame Aktionen des Protests zu organisieren.

Der Angriff auf prekär Beschäftigte ist letztlich nur ein Vorbote für Angriffe auch auf die Festangestellten, an der Hochschule und darüber hinaus. Damit steht auch unsere eigene Zukunft auf dem Spiel. Aber gemeinsam können wir uns wehren. Unser Schlachtruf lautet: „Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf uns alle!“

Mehr zum Thema