Die MinenarbeiterInnen Asturiens erheben sich

25.06.2012, Lesezeit 4 Min.
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Gut einen Monat dauert nun der Streik der MinenarbeiterInnen in den Regionen Asturien, Kastilien und Leon sowie Teruel im Spanischen Staat. Am 18. Juni fand ein Streik der MinenarbeiterInnen aller Reviere statt. Die kapitalistische Krise beschleunigte die Maßnahmen des Spanischen Staates und der EU zur Schließung der Kohleminen bis 2018. In diesem Jahr kürzte die Regierung 63% der Zuschüsse für die Minen – ein Teil der Kürzungspolitik der imperialistischen Länder, um die Kosten der Krise der ArbeiterInnenklasse aufzuladen. Daraufhin beschlossen die MinenbetreiberInnen die Schließung der Minen und die Entlassung von 8.000 ArbeiterInnen, welche tausende weitere indirekte Kündigungen in den Regionen zur Folge hätte. Seit mehr als drei Jahren greift die Politik der größten Parteien der Bourgeoisie, der PSOE und der PP, die ArbeiterInnen und den öffentlichen Sektor scharf an: Erhöhung des Rentenalters; Arbeitsmarktreformen, die Entlassungen vereinfachen (nach offiziellen Zahlen beträgt die Arbeitslosenrate 24% und über 50% bei den 18-29-jährigen); Lohnkürzungen; Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitswesen. Angriffe über Angriffe, die das Rezept der Austeritätspolitik durchsetzten, um die Kosten der weltweiten Krise auf die Ausgebeuteten und Unterdrückten abzuwälzen.

Und während gespart wird, um die Schulden zu verkleinern, wird eine Bank nach der anderen gerettet: erst Bankia, die drittwichtigste spanische Bank, und eine Woche später baten sie um 100 Milliarden Euro von der EU für das komplette Bankensystem des Landes!

Jedoch beginnen sich langsam, wie in weiten Teilen Europas, die ArbeiterInnen, die Armen, die prekarisierte und lernende Jugend gegen die Kürzungspolitik zu erheben. Im Spanischen Staat fand am 19. März ein massiver Generalstreik statt, der Hunderttausende gegen die Arbeitsmarktreformen auf die Straße brachte. Im Jahr davor entstand die Bewegung der „Empörten“, die zentrale Plätze der größten Städte besetzten und in diesen Monaten sehen wir Demonstrationen der SchülerInnen, Studierenden, Lehrenden und ArbeiterInnen gegen die Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitswesen. Jetzt sehen wir die kämpferischsten Streiks der letzten Jahre. Und zwar in Asturien, eine Region mit historischen Traditionen: Hier erhoben sich 1934 bewaffnet die ArbeiterInnen und gaben ein heldenhaftes Beispiel für den späteren BürgerInnenkrieg. Hier wehrten sich die MinenarbeiterInnen 1962 gegen den Versuch Francos, einige Minen zu schließen. Und heute kämpfen die MinenarbeiterInnen gegen die Schließung ihrer Minen! Deshalb entzündete ihr Kampf die Lunte der ArbeiterInnen im ganzen Spanischen Staat: Mit täglichen Barrikaden und Straßensperrungen, mit Konfrontationen mit der Polizei auf der Straße und in der Umgebung der Minen mit Schildern, Dynamitwerfern etc. führen sie ihre kämpferische Tradition fort.

Die mit den Bossen verbundene Gewerkschaftsbürokratie will die Zuschüsse aufrechterhalten und sucht die Zusammenarbeit mit den UnternehmerInnen. Aber um erfolgreich zu sein, ist es jedoch notwendig, für die Verstaatlichung unter ArbeiterInnenkontrolle des Bergbaus zu kämpfen. Das ist der einzige Weg, der die Existenz der Minen garantiert und die Arbeitsplätze rettet, die die Bosse angreifen, während die Banken und KapitalistInnen gerettet werden. Das heißt, wir brauchen ein Programm der politischen Unabhängigkeit der ArbeiterInnenklasse. Wieder einmal beginnen sich die Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser Welt zu erheben. Die ArbeiterInnenklasse hat keine Grenzen!

  • Die MinenarbeiterInnen Asturiens müssen gewinnen!
  • Die KapitalistInnen müssen ihre Krise selbst bezahlen!

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