Der Neupack-Streik
Beim Hamburger Verpackungshersteller Neupack GmbH findet seit nunmehr drei Monaten ein ungewöhnlich kämpferischer Streik statt. Bisher wird ein kleiner Teil der Belegschaft besser gestellt, während der Rest für etwa 8,50 Euro pro Stunde malochen darf. Seit dem 1. November befinden sich daher gut die Hälfte der 200 Kolleg*innen im Streik für einen einheitlichen Tarifvertrag. Die Besitzer*familie lässt sich den Kampf gegen die Belegschaft einiges kosten: 29 Streikbrecher*innen wurden von einer polnischen Leiharbeitsfirma angeheuert, um einen Teil der Produktion aufrecht zu erhalten. Auch auf Gerichte und Polizei konnten sich die Kapitalist*innen verlassen: Arbeitsgerichte verboten einerseits die Blockade eines Werkstors durch Streikende, erklärten aber andererseits den Einsatz der neu angeheuerten Streikbrecher*innen für legitim. Bei einer Aktion im Januar ging die Polizei äußerst rabiat gegen Streik-Unterstützer*innen vor und nahm den Betriebsrat fest.
Doch Probleme bereiteten den Streikenden auch die eigenen Gewerkschaftsvertreter*innen. Die von der IG BCE eingesetzte Streikführung versetzte dem Streik Ende Januar ohne Not einen Dämpfer, als sie die Kolleg*innen dazu aufrief, die Arbeit wieder aufzunehmen. Angeblich sollte die Geschäftsführung mit einem „Flexi-Streik“ verunsichert werden. Verunsichert wurden aber vor allem die Streikenden, die nun wieder neben ihren streikbrechenden Kolleg*innen arbeiten mussten. Doch nach einer Woche ging der Streik weiter. Alle Streikenden sind seit dem 31. Januar wieder draußen und können weiterhin jede Solidarität gebrauchen!
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