Den Streik ausweiten!

11.10.2013, Lesezeit 3 Min.
1

// Ideen und Vorschläge … // Flugblatt Nr. 2 //

Die Streikbeteiligung wächst noch, allerdings nur schwach. Bisher haben wir noch keine 10% der direkt betroffenen Kolleg*innen mobilisiert, ganze Unternehmensgruppen fehlen noch, Umsatzeinbußen kamen nur vereinzelt vor. Bis zum richtigen Weihnachtsgeschäft muss die Streikbeteiligung unbedingt ausgeweitet werden! Hier Vorschläge, was man machen kann:

1. Demokratische, offene Streikversammlungen an jedem Streiktag: Es gilt, sich nicht nur beschallen zu lassen – stattdessen braucht es ein offenes Mikro auf der Straße! Die Kolleg*innen müssen an den Streiktagen das Mikrophon selbst in die Hand nehmen und gemeinsam den Streik planen, mit Erfahrungs­berichten, Kritik und Ideen. So können Kolleg*innen aus verschiedenen Filialen und Unternehmen ins Gespräch kommen. Wir brauchen alle Erfahrungen und Vorschläge, um fürs richtige Weihnachtsgeschäft optimal aufgestellt zu sein!

2. Gemeinsam mit den Lehrer*innen: Gemeinsam streiken – und genug Transparente und Schilder dabei haben, damit allen bewusst wird, dass nicht nur Lehrer*innen sondern auch Einzelhändler*innen vor Ort sind. Der nächste Lehrer*innenstreik ist am 21. Oktober. Ähnliches gilt für den drohenden Arbeitskampf an der Charité: Ein paar Einzelhändler*innen haben die dortigen Beschäftigten bereits solidarisch besucht.

3. Solidarität gewinnen: Aktivist*innen von außen können Aktionen durchführen, die den Kolleg*innen noch unmöglich sind. Mit dem beginnenden Wintersemester müssen studentische Aktivist*innen gewonnen werden (viele Studis arbeiten neben oder nach dem Studium im Einzelhandel). Am 23. Oktober ist eine studentische Vollversammlung an der Freien Universität Berlin. Da müssen die Gewerkschaft und die Betriebsräte Solidarität fordern! Wir wollen darüber hinaus gemeinsam mit Kolleg*innen Teach-Ins und Veranstaltungen zur Solidarität mit Eurem Arbeitskampf organisieren.

4. Demonstrationen: Demos sind öffentlichkeitswirksam. Einige Kolleg*innen wollen gegen die bisherige Berichterstattung der großen Medien über diesen Streik demonstrieren – beispielsweise vors ARD-Gebäude ziehen. Dazu sollten wir die ARD-Konkurrenz einladen, die damit extra Anreize hat, ordentlich über den Streik zu berichten.

5. Fliegende Streikposten: Mit kleinen Gruppen in die bestreikten Betriebe gehen, um mit den noch nicht streikenden Kolleg*innen zu reden und sie für den Streik zu gewinnen.

6. In „Fahrt“ kommen: Mit ver.di-Shirts massenhaft mit der Ringbahn fahren, Flyer verteilen und mit allen Interessierten Gespräche führen. Das wurde bei einem Bildungsstreik gemacht: Studierende hatten ihre Vorlesungen selbst organisiert und in der Ringbahn veranstaltet, um die Öffentlichkeit über ihren Streik zu informieren.

7. Informationsplakate: Knackige Kurztexte auf Plakate drucken und in der Stadt anbringen. Auf diesen könnten stehen: H&M bekommt Steuergeschenke in Form der Lohnaufstockung. Oder: Wenn die Kolleg*innen im Einzelhandel verlieren, wird das alle Gewerkschaften und Lohnabhängigen schwächen. Mit ein Bisschen Kleister und dem Copy-Shop um die Ecke ist das leicht. Wir unterstützen Euch und machen sehr gern mit!

Wir sind Studierende der marxistischen Gruppe WAFFENDERKRITIK und unterstützen diesen Streik seit einiger Zeit. Wir helfen beim Verteilen der Flyer, bei der Gewinnung von Öffentlichkeit und bringen Erfahrungen aus anderen Streiks ein. Sprecht uns an oder kontaktiert uns unter waffenderkritik [ät] riseup.net.

Mehr zum Thema