No Pride in Genocide 

31.08.2024 14:00
Queer Pride in München

Marienplatz München

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Internationalist Queer Pride in Berlin. Foto: Baki (KGK).

Kommt mit Klasse Gegen Klasse und Waffen der Kritik am 31. August zur ersten intersektionalen, antikolonialistischen, antikapitalistischen Queer Pride in München: Gegen Aufrüstung, Krieg, den Aufstieg der extremen Rechten und den Genozid in Gaza. 

Als vor etwa zwei Monaten die alljährliche Parade zum CSD durch München zog, befanden sich unter den Teilnehmer:innen große internationale Kapitalist:innen, das US-Konsulat, die Polizei sowie eine Delegation der von Israel besetzten Stadt Be’er Scheva, die München stolz als seine Partnerstadt präsentiert. Von der offiziellen Politparade ausgeschlossen, blieben hingegen linke, palästinasoldidarische Gruppen – eine solche politische Positionierung war der CSD-Leitung offensichtlich ein Dorn im Auge, während sie sich weiterhin mit dem Motto „Vereint in Vielfalt – Gemeinsam gegen Rechts“ schmückte. Umso absurder, dass die AfD eine Kundgebung am Stachus abhalten konnte, an der der Mainstream des CSD ohne jede Regung direkt vorbeilief. Aus dem zionistischen Be’er-Scheva-Block heraus gab es stattdessen Rufe wie „Ihr solltet auf deren Seite stehen!“, die an den antifaschistischen Protest gegen die AfD gerichtet waren. 

Rüstungskonzerne wie Airbus und Siemens nutzen kommerzielle CSDs für ihre Pinkwashing-Kampagnen, die wir ebenso wie das Pinkwashing der IDF und des israelischen Staates ablehnen, der sich als Paradies für queere Menschen zu inszenieren versucht, während er gleichzeitig einen Genozid in Gaza verübt und sich durch Siedlerkolonialismus und Apartheid auszeichnet. 

Um gegen diese Vereinnahmung der Pride-Bewegung sowie die Doppelmoral, die auch in Teilen der queeren Community in Bezug auf Palästina besteht, zu demonstrieren, organisiert die „People’s Pride Bewegung“ dieses Jahr erstmals eine internationalistische, antikapitalistische, antikoloniale Queer Pride, wie es sie beispielsweise in Berlin seit einigen Jahren bereits gibt: No Pride in Genocide!

Den Kampf für ein befreites Palästina können wir jedoch nicht isoliert betrachten. Er reiht sich ein in Kämpfe, die gegen Aufrüstung und Militarisierung, den Aufstieg der Rechten, Kapitalismus, Imperialismus und für die queere Befreiung selbst geführt werden müssen. Zuletzt mobilisierten hunderte Neonazis gegen die CSDs in Bautzen und Leipzig, Sparmaßnahmen in den Bereichen Bildung, Soziales und insbesondere auch Gesundheit bedeuten für queere Menschen eine Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse. Zu den rechten Aufmärschen auf der Straße gesellen sich queerfeindliche Hetze und die Einschränkung des Rechts auf Selbstbestimmung.

Für eine queere Befreiung zu kämpfen heißt auch, den Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Kapitalismus, Imperialismus und Patriarchat an der Seite der Arbeiter:innenklasse zu führen. 

Lasst uns also gegen den Genozid in Gaza, die extreme Rechte und das ausbeuterische kapitalistische System auf die Straße gehen mit der Perspektive einer ganz anderen Welt, in der alle frei und selbstbestimmt leben können!