Bosch-Werk erhalten: Siegen mit einer bundesweiten Medienkampagne und gemeinsamen Kampf mit der GDL!

04.09.2021, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Demonstration zum Erhalt des Werkes in München. / Eigenes Bild

Zwei Werke von Bosch wurden während der Pandemie bereits geschlossen. Nun droht die Zerstörung von 250 Arbeitsplätzen am Standort München. Wie wir für den Erhalt kämpfen können. Flyer anlässlich einer Demonstration von Bosch-Beschäftigten und Klimaaktivist:innen am 3. September.

Es ist ein Skandal, dass die Geschäftsführung von Bosch den Standort verlagern will, unter dem Vorwand umweltfreundlich zu produzieren. Der Umstieg der deutschen Industrie auf E-Autos zerstört zehntausende Arbeitsplätze. Dabei wären die Fachkräfte dringend benötigt, um klimafreundliche Produkte herzustellen. Bei den Stellenkürzungen geht es dem Management nur um Profite.

Produktion umstellen

Die Umstellung der Produktion darf nicht nach Interessen der Bosse geschehen. Es braucht eine Planungskommission der Beschäftigten, die über die Zukunft des Werkes berät. Sie muss vollen Einblick haben in den Abläufe der Produktion, der Lieferketten und Finanzen.

Der Erhalt des Werkes geht uns alle an

Es braucht einen entschlossenen Kampf für den Erhalt des Bosch Werkes. Er kann nur erfolgreich sein, wenn er bundesweit und international Aufmerksamkeit bekommt. Ganz Deutschland muss davon erfahren. Dadurch können sich Kolleg:innen in anderen Betrieben solidarisieren, denen auch der Jobverlust droht. Ein erfolgreicher Kampf bei Bosch kann für das ganze Land ein Signal sein, dass es sich lohnt, für den Erhalt des Arbeitsplatzes zu kämpfen.

Aufbau einer Streikzeitung

Mit unserer Zeitung Klasse Gegen Klasse berichten wir täglich von den Kämpfen der Arbeiter:innen. Wir wollen euch, den Beschäftigten von Bosch, unsere Zeitung zur Verfügung stellen. Wir laden euch ein, auf unserer Website und Facebook- und Instagram-Kanälen mit zehntausenden Followern über die Situation zu berichten. Wir wollen euch damit eine Stimme geben, die im ganzen Land gehört wird.

Gemeinsam kämpfen mit dem Bahn-Streik

Die Beschäftigten der Bahn können für den Kampf bei Bosch mächtige Verbündete sein. Indem sie den Güterverkehr lahmlegen, richten sie ihren Streik auch direkt gegen die Profite der Autobosse. Sie haben zudem das gemeinsame Interesse, ein zukunftsfähiges und umweltfreundliches Verkehrssystem zu entwickeln. Am Montag um 18 Uhr werden die Streikenden der GDL am Hauptbahnhof (Starnberger Flügelbahnhof) einen Streikposten abhalten. Zusammen mit der Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften schlagen wir vor, diesen gemeinsam zu besuchen.

Gegen die Automesse IAA

Nächste Woche veranstalten die Autokonzerne in München mit der Internationalen Automobilausstellung eine große Show, bei der sie ihre E-Autos als tolle Alternative präsentieren. Bei Bosch zeigt sich, dass das alles gelogen ist. Wir schlagen vor, gemeinsam die Großproteste gegen die IAA am 11. September zu besuchen.

Demokratisch über Streiks abstimmen

Es ist wichtig, dass die Beschäftigten selbst über die Zukunft des Werkes entscheiden und alle Maßnahmen wie mögliche Streiks demokratisch beschließen. Wir schlagen vor:

  • eine Planungskommission zur Umstellung der Produktion
  • der Öffnung der Geschäftsbücher zur Einsicht in Logistik und Finanzen
  • die Verbindung zum Bahnstreik
  • den gemeinsamen Protest gegen die Messe der Automobilindustrie

Über solche Vorschläge und einen Kampfplan sollten die Beschäftigten demokratisch in Versammlungen abstimmen, um den Spaltungsversuchen der Geschäftsführung mit geschlossen entgegenzutreten.

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