Trans Frauen in Neukölln brutal zusammengeschlagen

Am Freitagabend wurden in Berlin-Neukölln zwei trans Frauen angegriffen. Eine der beiden musste aufgrund einer blutenden Kopfverletzung ins Krankenhaus.
Bereits in der U-Bahn am Hermannplatz wurden sie von einem Mann, in Begleitung zwei weiterer, in der U-Bahn bespuckt und mit Wasser überschüttet. Die beiden angegriffenen Frauen folgten dem flüchtenden Täter daraufhin bis zur Reuterstraße. Dort hatte er sich kurzzeitig in einem Gebäude versteckt, als aber seine beiden Begleiter dazu kamen, kam er wieder raus, woraufhin er und ein anderer auf die Frauen einschlugen. Eine von ihnen wurde schwer am Kopf verletzt und von Einsatzkräften blutend auf der Fahrbahn gefunden. Sie musste daraufhin ins Krankenhaus, ihre Begleiterin konnte vor Ort versorgt werden.
Dieser Angriff ist kein Einzelfall. Er reiht sich ein in eine Reihe Angriffe auf trans Personen und queere Menschen. In Gelsenkirchen, Düsseldorf und in Bautzen mussten die diesjährigen CSD-Demonstrationen oder Abschlusspartys abgesagt werden. Rechte hatten gedroht, die Demonstrationen anzugreifen oder Gegendemonstrationen zu veranstalten.
Angefeuert werden diese Angriffe durch die queerfeindliche Hetze der AfD. So hat sich beispielsweise Alice Weidel im Januar 2025 gegen „Genderquark” und eine „blöde Trans-Pop-Kultur“ ausgesprochen.
Die Regierung unter Merz stellt dem Aufstieg der AfD und der steigenden Gefahr für queere Menschen durch queerfeindlichen Angriffen nichts entgegen. Im Gegenteil: Merz hat vor, das Selbstbestimmungsgesetz bis 2026 wieder abzuschaffen und äußert sich wohlgesonnen gegenüber der transfeindlichen Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Durch die massive Aufrüstung wird im sozialen Bereich gekürzt, wie zum Beispiel in der queeren Jugendarbeit in Berlin. Das betrifft queere Jugendeinrichtungen, die von Schließungen bedroht sind, Beratungsangebote und vieles mehr. Zudem soll massiv in die Polizei investiert werden. Und die ist im Kampf für queere Befreiung alles andere als eine Hilfe. Es war die Polizei, die damals im Stonewall Inn Razzien durchführte, woraufhin es zu einem mehrtägigen Aufstand gegen Polizeigewalt kam, in dessen Andenken die jährlichen Pride-Demonstrationen entstanden sind.
Erst letztes Jahr wurden Teilnehmende des Dykemarch in Berlin, mehrheitlich trans und queere Personen, von der Polizei auf brutalste Weise angegriffen. Mehrere Teilnehmer:innen berichteten von transfeindlicher Gewalt seitens der Polizei.
Gegen solch brutale Angriffe wie auf die beiden Frauen in der U-Bahn, gegen Angriffe auf unser Selbstbestimmungsrecht und unsere Demonstrationen müssen wir uns organisieren. Auf der Straße, aber auch an anderen Orten wie unserem Arbeitsplatz, unseren Schulen und Unis. Soziale Kämpfe, Streiks des sozialen Sektors müssen sich auch immer gegen rechte Angriffe auf Queers und die Kürzungen in der queeren Sozialarbeit richten und diese anprangern.
Lasst uns zusammenschließen und gemeinsamen Selbstschutz organisieren, um Rechte und die Polizei zurückzuschlagen, wenn sie uns angreifen.
Stonewall was a riot!